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Red Star vs. Partizan

März 2012

Mit meinem Kumpel und damaligen Arbeitskollegen Daniel ging´s von München mit dem Nachtbus nach Belgrad zum Stadtderby. Angekommen sind wir dann gute 12 Stunden später. In der Stadt haben wir uns noch mit ein paar Bayern- und Sankt-Pauli-Ultra getroffen, um die Karten für den nächsten Tag zu organisieren. Die umgerechnet knapp 10 Euro sollten ein gutes Investment werden.

Aufgeteilt in kleinen Grüppchen (um nicht als deutsche Ultras identifiziert und sofort verprügelt zu werden) ging´s dann in´s Stadion Rajko Mitić – genannt Marakana. Auf dem Weg gab es schon die ersten – vorsichtig beschrieben – Scharmützel zwischen Delije (Red Star) und Grobari (Partizan) und natürlich der Polizei.

Was uns aber dann im Stadion erwartete, lässt sich mit Worten schwer beschreiben, daher hier noch ein paar Bilder von mir und auch ein Video von genau diesem Spiel, dass ich bei YouTube gefunden habe.

Red Star Kurve
Partizan Kurve
Bang!

BelGraded

In Belgrad ließ ich es etwas friedlicher angehen, obwohl die Stadt durchaus wild ist und man bei jedem zweiten Typ, den man auf der Straße sieht, das Gefühl hat gleich ein’s auf die Fresse zu bekommen – sorry wegen dieser stereotypen Aussage.

Nach meiner 1-Mann-Hostel-Party musste ich die morgige Weiterreise organisieren. Sofia oder Thessaloniki standen Richtung Südost zur Auswahl. Da das Meer lockte, fiel die Entscheidung nach kurzer Überlegung zu Gunsten Griechenlands aus. Nach einer kleinen Tour durch die Stadt und einem gediegenen Abendessen im Hotel Moskva (siehe auch Tipps) habe ich im Hostel noch den ehemaligen Captain der serbischen Rugby Nationalmannschaft kennengelernt, dem anscheinend der Laden gehört (habe mich eh schon über die dutzenden Rubgyfotos, -shirts und -wimpel gewundert).

Belgrad - Statue

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Thessaloniki, nicht ohne vorher noch ein paar Bier in einer Bar konsumiert und weitere für die Zugfahrt organisiert zu haben.

Eine 16-stündige hört sich zwar wenig berauschend an, wurde es aber dann. Ich teilte mein Schlafwagenabteil mit einen Schweizer, der Frisur wegen hier einfach mal Tingeltangel Bob genannt. Zu uns stießen dann noch ein Banker aus Düsseldorf – der auch nicht unbedingt den Vorstellungen entsprach, was seine Zunft betrifft – und eine Französin, die vielleicht auch Belgierin ist. Da jeder etwas zu trinken am Start hatte, wurde es eine feucht-fröhliche Veranstaltung mit viel Bier, Wein, Scotch und Zigaretten (anfangs noch schüchtern am Fenster rauchend, später – scheissegal – überall im Zug). Irgendwann kam dann zwar die Polizei – jedoch nicht um uns zurechtzuweisen, sondern darauf hinzuweisen, dass es nicht so clever ist, unsere Wertgegenstände in den verschiedenen Abteilen unbeaufsichtigt rumliegen zu lassen. Es sollte eine lange Nacht werden – an Schlaf war kaum zu denken.

Belgrad nach Thessaloniki - Zugparty

In diesem Sinne: Party on, Wayne!

Hotel Moskva, Belgrad

Ein wunderschönes Grand Hotel, dass in Sachen Zimmer, Service oder Wellness sicherlich keine Wünsche offen lässt.

Wer sich die – vergleichsweise günstigen – 100 Euro pro Nacht jedoch nicht leisten kann oder will (so wie ich), kann auch um einiges preiswerter in den Genuss dieses Ambientes kommen: in der Lobbybar gibt es für etwa 7 Euro ein Lachssandwich (eher ein gigantisches Brez’nstangerl mit pfundweise Räucherlachs und Salat) und ein großes Bier – dezente Klaviermusik im Hintergrund inklusive. Auf jeden Fall sein Geld wert.

Belgrad - Breznstangerl