In Belgrad ließ ich es etwas friedlicher angehen, obwohl die Stadt durchaus wild ist und man bei jedem zweiten Typ, den man auf der Straße sieht, das Gefühl hat gleich ein’s auf die Fresse zu bekommen – sorry wegen dieser stereotypen Aussage.
Nach meiner 1-Mann-Hostel-Party musste ich die morgige Weiterreise organisieren. Sofia oder Thessaloniki standen Richtung Südost zur Auswahl. Da das Meer lockte, fiel die Entscheidung nach kurzer Überlegung zu Gunsten Griechenlands aus. Nach einer kleinen Tour durch die Stadt und einem gediegenen Abendessen im Hotel Moskva (siehe auch Tipps) habe ich im Hostel noch den ehemaligen Captain der serbischen Rugby Nationalmannschaft kennengelernt, dem anscheinend der Laden gehört (habe mich eh schon über die dutzenden Rubgyfotos, -shirts und -wimpel gewundert).

Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Thessaloniki, nicht ohne vorher noch ein paar Bier in einer Bar konsumiert und weitere für die Zugfahrt organisiert zu haben.
Eine 16-stündige hört sich zwar wenig berauschend an, wurde es aber dann. Ich teilte mein Schlafwagenabteil mit einen Schweizer, der Frisur wegen hier einfach mal Tingeltangel Bob genannt. Zu uns stießen dann noch ein Banker aus Düsseldorf – der auch nicht unbedingt den Vorstellungen entsprach, was seine Zunft betrifft – und eine Französin, die vielleicht auch Belgierin ist. Da jeder etwas zu trinken am Start hatte, wurde es eine feucht-fröhliche Veranstaltung mit viel Bier, Wein, Scotch und Zigaretten (anfangs noch schüchtern am Fenster rauchend, später – scheissegal – überall im Zug). Irgendwann kam dann zwar die Polizei – jedoch nicht um uns zurechtzuweisen, sondern darauf hinzuweisen, dass es nicht so clever ist, unsere Wertgegenstände in den verschiedenen Abteilen unbeaufsichtigt rumliegen zu lassen. Es sollte eine lange Nacht werden – an Schlaf war kaum zu denken.

In diesem Sinne: Party on, Wayne!