17.11.2018
Bei Ankunft in Laos hat schon wieder die Nacht über den Tag gesiegt und die dortige Einreise hat mich positiv daran erinnert, dass man es hier nicht so stressig nimmt: die 30$, welche für das Visum erforderlich sind, hatte ich vorher natürlich nicht gewechselt und mein thailändisches oder gar europäische Geld war nicht ganz so willkommen. „I have no dollars!“ – „No problem, go down in the arrival area, you can change there.“ – „But you have my passport!“ – „No problem, you can pass here, but come back!“ – Konnte somit erstmal ohne Papiere „einreisen“, um Geld für die Einreise zu wechseln. So geht´s auch.
Gegen 9 Uhr abends war ich dann im Hotel in Vientiane und da ist für Laos schon Zapfenstreich. Unter erheblichen Schwierigkeiten konnte ich eine anscheinend zum „Restaurant“ umgebaute Autowerkstatt finden, die um 10 Uhr noch Speis und Trank anbot. Auf den Rückweg zum Hotel haben mir die beiden bewiesen, dass man in Vientiane auch noch nach 11 Uhr Spass haben kann.
Trotzdem noch vor Mitternacht wieder in meiner Bleibe konnte ich mir noch eine Abkühlung im Pool gönnen und hab dann auch noch Besuch bekommen.
18.11.2018
Am nächsten Morgen mussten wir uns jedoch schweren Herzens wieder trennen, denn für mich ging’s weiter nach Vang Vieng und die Katze bleibt hier. Good Bye!
Vor der Abfahrt war noch Zeit für ein überschaubares Frühstück und ein paar Runden im Pool. Der Pick-Up-Service war dann für laotische Verhältnisse fast schon überpünktlich, die folgende als 3stündig angekündigte Busfahrt dauerte dann jedoch doppelt so lang. Also noch im Rahmen…
Letztlich doch noch in Vang Vieng ankommen ist mir aufgefallen, dass sich hier in den letzten 3 Jahren einiges geändert hat: es gibt jetzt eine Walking Street mit viel Kunst und Krempel, einige 4-Sterne-Hotels und auch meine Bleibe vom letzten Aufenthalt hatte renoviert und die Preise fast vervierfacht. Da das dann aber nur etwa überschaubare 10€ waren und der Komfort nach der Renovierung tatsächlich gestiegen ist, immer noch okay. Schnell eingecheckt, um dann umgehend wieder in die Stadt auszuchecken.
Ein schmackhaftes Abendessen später wollte ich dann noch die mir von zwei zurückliegenden Aufenthalten wohl bekannte und geschätzte Full Moon Bar aufsuchen, aber sie war nicht mehr da, wo sie einmal war… Auf der Suche nach einer Alternative habe ich sie doch noch an einer anderen Location gefunden – ich glaub, dort war früher die nicht weniger berüchtigte Reggae Bar. Und auch die Crew war die selbe: die geschäftstüchtige Besitzerin nebst Ihrem Ich-übernehme-demnächst-das-Business Sohn und Ihr immer gut gelaunter und meist gut angetrunkene Ehemann Mr. PP, der mir gleich seine neusten Kung-Fu-Moves gezeigt hat. Es wurde dann auch ein klassischer Vang-Vieng-Abend unter anderem mit Nik, einen durchgeknallten Engländer, der hier ein Hostel betreibt, einer Engländerin, deren Namen ich vergessen habe und einem etwas debilen schwulen Thailänder. Wilder Wahnsinn bis früh in den Morgen. Bin mir nicht mehr ganz so sicher, wie ich in´s Hotel gekommen bin…
Aber am nächsten Tag kamen die Magenschmerzen… Montezumas Rache – oder wie auch immer der laotische Schwippschwager des vermaledeiten Mexikaners auch heißen mag – hat zugeschlagen und somit war ich zwei volle Tage außer Gefecht gesetzt. Danach konnte ich zumindest einen Tag noch ein wenig Vang Vieng erkunden, bevor es weiterging.
22.11.2018
Somit hat sich mein Aufenthalt unfreiwillig um 2 Tage verlängert, aber schließlich konnte ich regeneriert meine Weiterreise nach Luang Prabang antreten. Die Fahrt dorthin führte über einen beeindruckenden Bergpass, der die Wolkendecke durchstieß. Ankunft abends mit nur leichter Verspätung.
Es war dann auch noch ein wenig Zeit die Gegend zu erkundigen, mir ein schmackhaftes Abendessen zu gönnen und nach einer Feierabendhalben noch das Nichtraucher-Hotelzimmer schweckzuentfremden, da auch auf den Straßen Luang Brabangs ab 23 Uhr bereits Zapfenstreich ist.
Eigentlich wollte ich hier etwas länger bleiben, aber minus zwei Tage Verlängerung in Vang Vieng waren nur noch zwei Tage übrig, die Stadt in Augenschein zu nehmen. Das sollte aber reichen, denn Luang Prabang ist nicht wirklich groß, kann aber mit dem Status UNESO-Weltkulturerbe wuchern. Tempel ohne Ende, etwas französischer Kolonialstil, der obligatorische Nachtmarkt (bizarrer Weise mit einem German-Sausage-Stand, aber ansonsten ziemlich authentisch) und natürlich immer wieder der Mekong, die Mutti aller Flüsse in SOA, mein Baby!
25.11.2018
Ziemlich im Norden geortet und mein näcbstes Ziel Pakse wiederrum ziemlich weit im Süden gelegen, lag die Entscheidung nah per Flugzeug weiterzuziehen, um eine 24-stündige Busfahrt zu vermeiden. Und Lao Airlines setzt noch Propellermaschinen vom Typ AR-70 ein, was das Fliegen tatsächlich wieder ein wenig abenteuerlicher macht, wobei ist zugeben muss, dass ich unter schlechteren Wetterbedingungen bei der Ladung wohl nachher eine frische Unterhose benötigt hätte. Trotzdem kleiner Geheimtipp für Freunde der Aviation: Landeanflug Pakse!
Der Aufenthalt in Pakse war dann aber weniger spannend. Obwohl die Stadt meines Erachtens nicht allzu viel zu bieten hat, musste ich dort ein paar Tage verbringen, da ich auf einen Zahlungseingang auf mein Konto warten wollte, denn an meinem nächsten Ziel gibt es keine Geldautomaten und die restlichen Euros auf meinem Konto reichten nicht bis zur geplanten Weiterreise nach Kambodscha am 5. Dezember.
Die Highlights in Pakse waren überschaubar: Spaziergänge am Mekong, ein wenig Tempel Hopping, der Dao Heuang Market und die abendliche Happy Hour auf der Dachterrasse im Pakse Hotel.
30.11.2018
Mit ausreichender Barschaft ausgestattet konnte ich meine Reise wieder fortsetzen, erst mit dem Bus nach Nakasong und dann mit dem Boot weiter auf Don Det, eine der 4.000 Islands im Süden von Laos.
Eigentlich gibt es auf Don Det fast ausschließlich einfache Guest Houses, aber lechzend nach etwas mehr Luxus war, habe ich mich im einzigem „richtigem Hotel“ eingecheckt – das Little Eden. Der nette Garten, ein kleiner Pool und täglich ein fantastischer Sonnenuntergang luden zum verweilen ein.
Tagsüber habe ich dann die Insel und wahrscheinlich auch sämtliche Restaurants und Bars erkundet, die Abende endeten dann meist an der Hotelbar, wo mit dem ebenfalls nachtaktiven Besitzer Mathieu bis spät in die Nacht das ein oder andere Beer Lao und meist auch noch ein paar Sportzigaretten den Tag und die Nacht abgeschlossen haben.
kleine Story am Rande:
Am zweiten oder dritten Tag ist neben mir ein deutsches „Pärchen“ eingezogen. Er Mitte 40 – Typ Solarium-Sonnyboy und Sie etwa in den 70igern , aber top style. Ich hab mich ganz freundlich auf englisch mit leichtem französischen Akzent vorgestellt – erstmal Inkognito, die beiden müssen nicht wissen, dass ich jedes Wort verstehe, was sie sagen. Könnte ja interessant werden.
Also, Sunny Boy hat der Lady versucht auf Teufel kommt raus irgendwelche obstrusen Geschäftsideen aufzuschwatzen, in diessem Fall einen Luxustrip für Angler zum Mekong. Wortgewand hat er ihr schon fast die 2m-Mekongwelse auf den Tisch der Veranda gelegt. Sie hat kaum Zwischenfragen gestellt, ab und zu ein Nicken, mehr nicht. Aber irgendwann hat sie sich gemeldet. Feierabend! Kurz und unmissverständlich hat sie ihm angezeigt, jetzt ist Ende mit blahblah und gute Nacht. Aber noch nicht ganz… Jetzt wird Sunny Boy wirklich gefordert. Anhand der langanhaltenden bis spät in die Nacht auftretenden akustischen Signale war klar, was sein Job war.
… und ich hatte mir anfangs sogar Sorgen um die „arme Lady“ gemacht. Die wird doch hier von einem Heiratsschwindler umgarnt. Aber von wegen! Schnell war klar, wer hier tatsächlich die Spielregeln aufstellt: DickesBankkonto gegen DickeEier 1-0
Die Prozedur hat sich wahrscheinlich mehrmals so oder ähnlich die nächsten Tage wiederholt – ich war gottseidank nicht immer vor Ort. Bizarr jedenfalls und ebenfalls die Recherche über Sunny Boy: ein wenig adlig (für ein „von“ hat es gereicht, die Familie nicht so ganz ohne hervorgandende Beziehungen in den 30er und 40ern) und er taucht im Netz eher in Verbindung mit etwas zwielichtigen Finanzunternehmen auf. Bitte fragt mich nicht, woher ich den Namen von Sunny Boy hatte,aber nur so viel: die Lady war so clever sich nicht namentlich im Hotel zu registrieren…
Weitere Tage pragmatisch laotisch, phlegmatisch chaotisch folgten. Swimmingpool, swinging cool. War dann so chillig, dass ich sogar meine Weiterreise verpennt. Hatte eigentlich ein Ticket nach Siem Reap für den 5. Dezember, konnte es aber noch Stunden nach der eigentlich verpassten Abfahrt kostenlos auf den 6. Dezember umschreiben.
Jede Party ist irgendwann zu Ende und somit auch: „Bye bye Laos, hello Cambodia“