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Kapitel 3 – Nilabwärts

Die Rückfahrt dauerte nur etwas über 24 Stunden, welche wir dann auf unserem LUXORiösen  5feelsLIKE4star Boot gen Luxor vorbeiziehen ließen.

Tagsüber bestimmte die Sonne, gelegentliche eine frische Brise, ein Drink zwischendurch und ein klein bisschen Office-Work den Tag, den Abend ließen wir mit Gudrun und Oskar mit weiteren Luxor Bieren ausklingen – irgendwie gewöhnt man sich an alles, sogar an schlechtes Bier. Nachts legte das Schiff – ohne unser Wissen und Zutun – in Edfu an.

Unser letztes Ablegemanöver bekam ich dank meiner Vorliebe für ausgiebiges Ausschlafen mal wieder nicht mit – somit wurde das Mittagessen wieder mal zu meinem Frühstück. Den letzten Abschnitt auf dem Nil verbrachten wir auf dem Sonnendeck – natürlich im Schatten – bis wir schließlich pünktlich zum Sonnenuntergang in Luxor ankamen. Und nur wer wirklich dabei war, die Beschiffbarkeit des Nils wie seine Westentasche kennt & 100 Pharaonen hinter sich hat, kann eventuell, aber nur vielleicht unser Andockmanöver nachvollziehen.

Luxor - Sonnenuntergang

Am Abend gab es dann noch eine Bauchtanzeinlage, welche jedoch von Leni, mir und ein paar anderen Männern kaum beachtet wurde, da wir am TV nicht vorbei kamen und uns ein Bayern-Champions-Leauge-Spiel anschauten, das aber 2:0 gegen Arsenal verloren ging. Vorne heimischer Fußball – hinter uns orientalische Touristenbespassung.

Am folgenden Tag kam vormittags der letzte Teil des Ausflugprogramms auf uns zu: das Tal der Könige mit seinen beeindruckenden Gräbern, der Hatschepsut-Tempel gleich ums Eck und schließlich die Memnon-Kolossale. Somit war der kulturelle des Tages absolviert und wir konnten uns wieder dem Sonnendeck und der Getränkeaufnahme widmen.

Luxor - Hatschepsut Tempel 1

Luxor - Hatschepsut Tempel 2Luxor - Memnon-KolosseZwischenzeitlich hab ich mir doch einen Flug nach Kairo gebucht, da dieser noch günstiger als das angepeilte Zugticket war und das Treiben auf dem Schiff und auf dem Nil beobachtet. Abends haben uns Gudrun und Oskar noch ihre Underberg-Vorräte aufgetischt und für Leni war dies die erste – und sicherlich auch die letzte – Begegnung mit diesem Getränk.

Luxor - Fischer

Der nächste Tag sollte dann auch unser letzter Tag auf dem Schiff sein. Wir konnten den Check-Out noch etwas hinauszögern und am frühen Nachmittag fuhren wir zum Flughafen Luxor, um bei Kaffee und Zigaretten (ja, man dort noch rauchen und muss sich nicht in diese Raucherkäfige verziehen) auf unsere Flüge zu warten. Für Leni’s ging zuerst los, wir wollten uns aber nochmal in Kairo am Flughafen auf eine kurze Kippe treffen. Also erst mal Abschied unter Vorbehalt. Leider wurde es dem Treffen nichts, da mein Flieger deutliche Verspätung einfuhr. Zufällig hab ich Leni jedoch noch beim Boarding aus der Entfernung gesehen, da mein Flieger aus Luxor etwa zeitgleich ankam, als es für Leni dann schon wieder weiter Richtung Athen ging.

Kapitel 1 – Nilaufwärts

Nachdem wir dank Business Class in weniger als 15 Minuten das Flugzeug verlassen, einen Privattransfer zum Terminal geniessen und unser schon auf uns wartendes Gepäck entgegennehmen konnten, brachte uns Mohamed (oder war’s diesmal Ahmed?) zu unserem Schiff – die MS Semiramis III.

Nach einer kurzen Einweisung durch die Reiseleitung, gab’s dann endlich wieder Bier statt Wodka – wobei das angebotene Luxor Bier in Bayern auf eine Schwarze Liste käme. Egal, der weitere Abend stand unter dem Motto: „Luxor Bier – besser als gar nichts“

Am nächsten Tag besuchten wir nach dem Frühstück den Karnak-Tempel in Luxor – sehr beeindruckend, aber auch sehr heiß war’s. Da unsere Truppe noch einen weiteren Tempel erforschte, der nicht auf unserem Programm stand, wollten wir uns ein wenig die Umgebung ansehen und einen Kaffee oder Tee zu trinken. Da zu dieser Zeit extrem wenige Ausländer unterwegs waren, haben sich sofort zwei Kutscher auf uns gestürzt und für kleines Geld eine kurze Tour angeboten. Okay, warum nicht?

Luxor - Karnak-Tempel 1

Luxor - Karnak-Tempel 2Nach einem kurzem Pitstop – Kaffee für Leni und Cay (Tee) für mich – landeten wir noch in einem Gewürzladen, wo wir recht günstig nur etwas Safran erwarben, obwohl die Verkäufer uns den ganzen Laden aufschwatzen wollten. Richtig nervig wurde es, als die beiden am Ende der Tour mehr als das 10fache der ursprünglichen Summe haben wollten. Die vorher netten Jungs konnten dann wirklich unangenehm aggressiv werden. Mit Unterstützung des ägyptischen Reiseleiters und ein paar Dezibel mehr in meiner Stimme haben wie den Schauplatz einfach verlassen ohne auf die unverschämten Forderungen einzugehen und sind wieder zurück zum Schiff gefahren.

Erstmal lecker zu Mittag essen! Da es bei dieser Fahrt einen festen Sitzplatz bei den Mahlzeiten gab, durften wir unseren Tisch mit einem sehr nettem Ehepaar teilen – Gudrun und Oskar aus Thüringen. Die Gespräche wurden von Mahl zu Mahl ungezwungener und unterhaltsamer – z.B. bekam ich interessante Einblicke in die Informatikszene der DDR.

Gegen 14 Uhr legte die Semiramis III endlich ab. Und es dauerte nicht lange, da hat mich meine Vergangenheit eingeholt – im wahrsten Sinn des Wortes. Als uns ein Schiff überholte und auf gleicher Höhe war, konnte ich klar und deutlich den Schriftzug MS Magica mit dem zugehörigem Logo von sonnenklar.tv erkennen. Krasser Flashback! Dazu sei erwähnt, dass dieser Tag – der 16. Oktober – der erste offizielle Tag meiner Arbeitslosigkeit war, zuvor hatte ich für sonnenklar.tv gearbeitet.

Der Rest des Tages verlief dann wieder angenehm unspektakulär und wir legten spät abends in Edfu an.

Luxor - Nilpanorama

Nil - ImpressionAm dritten Tag auf dem Nil fiel dann einer der drei Dieselmotoren aus und wir erreichten unser erstes Ziel Kom Ombo mit deutlicher Verspätung – der zu besuchende Tempel war aber noch da. Somit konnte Leni den von ihr verehrten Krokodilgott Sobek noch huldigen. Eine Stunde später ging es weiter nach Assuan, wo wir schließlich mitten in der Nacht ankamen. Der südlichste Punkt der Nilkreuzfahrt war erreicht.

Kom Ombo - TempelKom Ombo - Tempel innen