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Dezember 2022

Es ist jetzt wenige Stunden vor Jahreswechsel und ich sitze mit einer gottverdammten Erkältung, Grippe oder einem sonstigen viralen Bastard bei angenehm erträglichen 25 Grad auf der Dachterrasse des Aura Riverside Boutique Hotel. Ob ich heute noch wie geplant am Happy New Year BBQ bei Lodz teilnehmen kann, steht in den Sternen, aber fangen wir von vorne.

Vor genau 4 Wochen fast exakt zu dieser Uhrzeit ist mein Flieger in München Richtung Taipeh abgehoben, um mich von dort nach Bangkok weiterbringen zu lassen. Oder fangen wir noch weiter vorne an.

Wir schreiben den 1. Dezember kurz nach 0:00 Uhr. Ich räume meinen Schreibtisch und die Zeiten als Social Media Content Moderator im Homeoffice Bochum sind erst einmal vorbei. Die Hardware schön verpackt und fertig gemacht für den Abtransport, den Bashir für mich erledigen will, sobald die IT einen Termin zur Abgabe mitteilt. Jetzt Ende Dezember steht das Zeugs immer noch so da wie zurückgelassen.

vorher…
… nachher

Aber egal, nicht mein Problem. Ich muss um 4:44 Uhr meinen ICE nach Regensburg erwischen und bis dahin packen und die Wohnung in einen Zustand bringen, dass einem nach 3-monatigen Fernbleiben bei der Rückkehr nicht der Schlag triff. Nachdem dies einigermaßen zufriedenstellend erledigt wurde, ging es mit dem Taxi zum Hauptbahnhof und von dort non-stopp nach Regensburg. In diesem außergewöhnlichen Fall ohne das oder besser die üblichen Wegbiere, weil ich schon seit ein paar Tagen dem Alkohol die Starterlaubnis verweigert habe, zumindest so lange bis ich im Flieger oder zumindest im Sicherheitsbereich des Flughafens bin.

Am Bahnhof von meinem Vater in Empfang genommen, next stop Roßbergeröd, um zwei angenehme Tage bei meinen Eltern verbringen zu können, bevor oben schon erwähnter Flug via Taiwan nach Thailand Deutschland verlassen sollte.

Stillleben Roßbergeröd

Zum Flughafen brachte mich von Regensburg das Flughafenshuttle, was mir mein Vater ausgegeben hat, um zu vermeiden selbst zu fahren. Trotzdem netter Zug, denn mit dem deutlich günstigeren Zug wollte ich mangels Zuverlässigkeit der DB nicht fahren. Der Check-In bei EVA Air ging zackig, aber ich habe vergessen eine Präferenz für den Sitzplatz anzugeben und so muss ich den ersten Flug 12 Stunden lang auf einen Mittelplatz ausharren. Vor Abflug habe ich mir noch zwei Hacker-Pschorr gegönnt, da die Qualität der Biere wahrscheinlich schon im Flieger, aber sicherlich in Thailand abnehmen wird.

Begeisterung über Mittelplatz

Die beiden Flüge mit extrem kurzer Umsteigezeit unter einer Stunde inklusive erneuten Sicherheitscheck waren ganz okay und ich kam am nächsten Tag in der Mittaghitze Bangkoks an.

Mit dem Taxi war die Soi 50 in Sukhumvit schnell erreicht, Mrs. Nois Shop stand auch noch am selben Platz und obwohl ich eigentlich nur meinen Koffer dort für einige Tage bunkern und vielleicht ein oder zwei Bier trinken wollte, war ziemlich schnell der in Bangkok verfügbare Teil der Crew aus Bangcooked wiedervereint.

Crew Sukhumvit Soi 50
Changle

Eskaliert ist es dann so richtig, als ich nebenbei erwähnt habe, dass ich in zwei Tagen Geburtstag habe. Es wurde dann eine meiner besten Geburtstagsparties inklusive Tortenschlacht. Ins Hotel am Don Muang bin ich dann gegen Mitternacht gekommen.

Birthday Party Advanced
BBC – Best Birthday Cake

Die Nacht im OK.HOME@Donmuang war okay, aber kurz. Mein Flug nach Ranong ging schon um 10 Uhr. Die Flugnummer DD612 war eindeutig schon als Hinweis auf meinen morgigen Geburtstag am 6.12. zu identifizieren. Zur Feier des Tages konnte ich auch noch Premium Eco fliegen, obwohl ich nur Standard gebucht habe. Eine Stunde fliegen, ein paar Minuten Bus fahren und vom Boat Terminal noch 40 Minuten mit dem Speedboot cruisen und Ko Phayam war erreicht und den anhaltenden Regen trotzdem via TukTuk auch das anvisierte Ziel. Das Starlight Beach Resort wird für die nächste drei Nächte meine Adresse sein.

Room with a view: Starlight Beach Resort

Die nächsten Tagen verbrachte ich mangels Mobilität und bescheidener Wetterverhältnisse trotzdem tiefenentspannt im oder in der Nähe vom Starlight. Naheliegend war natürlich der Ao Khao Kwai Strand und die zumindest, aber nicht nur auf Ko Phayam legendäre fußläufig erreichbare Hippy Bar, um dort meinen One-Man-Show-Birthday-Party zu feiern.

Hippy Bar
Beach Boy
Ao Khao Kwai
Mr. Troy & me

Im Alter von 51 Jahren und 2 Tagen bin ich am 8. Dezember ins Phayam Garden View umgezogen, ziemlich in der Mitte der Insel liegend. Das Defizit an Mobilität und Zugang zum Meer habe ich mit der Miete eines Scooters beseitigen können. Ein möglich aufkommendes Defizit an Kommunikation und sozialer Interaktion, konnten It & Ihre Familie, die den Laden am Laufen halten und der Rudi aus der Schweiz, jetzt wohnhaft in Thailand, abwenden. Die Familie kocht neben dem Garden View auch an der „Hauptstraße“ etwa 100 Meter entfernt fantastisches Streetfood. Dort haben wir uns meist nach einem Strandbesuch oder einer anderen ähnlich entspannten Tagestätigkeit eingetroffen, um weitere Schritte für die Nacht zu planen. Und da aktuell irgendwo in der Wüste eine Fußball-WM war, haben wir den ein oder anderen Abend über den ein oder anderen Umweg im Rendezvous beendet, der einzigen auf Ko Phayam geöffneten Bar mit TV und etwas Stimmung zu dieser unmöglichen Anstoßzeiten weit nach Mitternacht. Auch wenn der sportliche Wert dieser Weltmeisterschaft wenig überzeugend war, der atmosphärische in der Bar meist bis in die Morgenstunden war es wohl.

Phayam Garden View

Nach einer Woche im Phayam Garden View brachte mich eine Kombination aus Speedboot, Taxi und Flugzeug zurück nach Bangkok, um dort im Banyam Tree mit Nick einzuchecken. Wir kennen uns aus Kambodscha und da er jetzt in Thailand lebt, wollten wir drei Tage in Bangkok chillen und auch dort die Vorzüge der neuen Marihuana-Politik im Königreich zu testen. Nachdem wir uns und den richtigen Fahrstuhl gefunden haben, konnten wir schon einmal den Blick aus dem 45. Stock testen. Nick ist dafür nicht nur 45 Stockwerke nach oben, sondern auch 700 Kilometer aus Chiang Mai von oben nach unten angereist.

Aber ohne Balkon kannst de aber auch im 5-Sterne-Hotel nicht quarzen. Also im Aufzugroulette wieder runter und nach dem Garten mit Kois unten und der Sky Bar mit Ausblick oben haben wir für unsere Belange den optimalen Platz gefunden. Dass dieser hier aber geheim bleiben muss, versteht sich von selbst.

Banyam Tree 45th floor river view

Da ich mir diesen Luxus nur zwei Nächte leisten konnte, musste ein Umzug ins Malaysia Hotel her und sechs wilde, aber auch gechillte Nächte in Bangkok – unter anderem mit Mr. Turtle – folgten. Da durfte zum einen Wong´s Place oder die Soi Cowboy, aber auch der Lumphini-Park nicht fehlen.

Mr. Turtle

Am 23. Dezember habe ich Bangkok nach acht, statt geplant drei Nächten wieder verlassen und der anstehende Flug brachte mich nach Siem Reap, wo ein Monat lang das Aura Riverside Boutique Hotel mein neues Zuhause sein soll.

AirAsia Flug FD614 über Bangkok

Die Einreise nach Kambodscha war wie immer schnell und reibungslos, von irgendwelchen COVID-Beschränkungen ist außer einigen wenigen übriggebliebenen Hinweisschildern auch hier nichts mehr zu spüren. Per Tuk Tuk bin ich dann erst im Hostel von Lodz und dann an meiner endgültigen Bleibe für einen Monat an der Riverside gelandet. Aber von Lodz, Moori oder sonst jemanden, den ich hier kenne, fehlte weit und breit jede Spur. Der traurige Grund hierfür war, dass sie für einige Tage auf einer Beerdigung in Battambang waren. Nicht einmal Lazy Boy, einer der letzten übrig gebliebenen Expats von meinem letztem Besuch 2019, war über Facebook zu erreichen. Irgendwie sah es nach eher einsamen Weihnachtstagen aus, aber das sollte sich ändern.

Aber dazu später mehr…

Und somit schließt sich erst einmal der Kreis. Ich sitze immer noch auf der Dachterrasse, glotze auf den Pool und weiß nicht so recht, was ich mit diesem Silvesterabend anfangen soll.