Archiv der Kategorie: Asien – Back on The Track

Viet-Jam

Am 11. Dezember abends in Ho-Chi-Minh-City (aka Saigon) angekommen, befand sich alles was sich bewegen konnte auf den Straßen zum absoluten Abfeiern. Aber was war da los? Der erste Vietnamese auf dem Mond gelandet? Der Staat hat ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1.000$ für jeden eingeführt? Vietnam ist Fußball-Weltmeister? Nicht ganz, aber fast. Das Finale der AFF Championship 2018 (Fußball-Südostasienmeisterschaft) ging gerade zu Ende, aber eigentlich nur das Hinspiel gegen Malaysia und gewonnen hat Vietnam auch nicht, sondern 2:2 gespielt. Wenn das hier nach einem Unentschieden im Hinspiel schon so abgeht, was ist dann in 4 Tagen beim Rückspiel los? Wir werden sehen…

Aber auch jenseits des Fußballs lässt der Wahnsinn in HCM-City nicht lange auf sich warten, z.B. im Kapselhotel Sunland oder bei der Shisha- und Balloon-Session in der Bui Vien Street.

Nach einigen spannenden Tagen in HCM-City sollte es noch etwas Meer sein. Ein Blick auf die Karte und der am ZUGingsten erreichende Ort war ausgemacht: Nha Trang, was aber nicht meine beste Idee war. Eine höchstens durchschnittlich attraktive Stadt voller russischer Pauschaltouristen, das Meer – wenn man es mal geschafft hat die viel befahrene Uferstraße zu überqueren – ist auch weniger spannend, außer der Sturm kommt auf.

Beispiellos stürmischer Höhepunkt war die irre Street-Party, nachdem Vietnam tatsächlich das Rückspiel gegen Malaysia 1:0 und somit auch die AFF Championship gewonnen hat. Stundenlange Auto- & Motorradkorsos, ein Meer von roten Fahnen mit gelben Sternchen und Feiernde soweit das Auge blickt – genial!

Nach diesem Highlight und zwei Nächten später bin ich dann mit dem Zug nach Huế. Zugfahrten in Vietnam sind übrigens genauso entspannt wie in den meisten Ländern Südostasiens. Umfangreiche Informationen dazu findet man hier.

Die Tage in Huế waren tiefenentspannter als der Aufenthalt in Nha Trang. Tagsüber etwas an am Flair der Stadt schnuppern, die Geschichte des Vietnamkriegs und der Tet-Offensive immer vor Augen, abends mit vietnamesischen Studenten im Park getroffen, um über Gott und die Welt zu diskutieren und die Nächte endeten dann in einer der vielzähligen Bars. In einer dieser Bars bekam ich dann auch endlich den Anruf, auf den ich schon tagelang gewartet habe: am 20. Dezember kommt mein Patenkind Janik zur Welt, 3530 Gram & 53 cm. Megaglücklich habe ich das Ereignis mit einer Gruppe Spanier begossen und jeden, der es (nicht) sehen wollte sein erstes Foto gezeigt und dazu: Schnapps…


Challange accepted!

Obwohl die Zugfahrten sehr angenehm waren, habe ich die letzte Etappe nach Hanoi aus zeittechnischen Gründen doch wieder mit einem Günstigflieger – in diesem Fall VietJet – zurückgelegt. Der Stern an der Düse ist einfach lovely!

In Hanoi habe ich mit dann in das schicke Douceur De L´aube Boutiquehotel eingecheckt. War ja auch schon fast Weihnachten. Den 24. Dezember habe ich dann in der Halong Bucht verbracht, wobei sich trotz aller Schönheit wegen der Touristenmassen und des durchwachsenen Wetters meine Begeisterung  etwas in Grenzen hielt. Meine letzten paar 100.000 Dong gingen dann bei einem legendären Finish im Rastaman Pub in Rauch auf. Fun Fact: Vietnam ist das Land, in dem ich bisher mit dem kleinstem Budget zum Millionär wurde, denn 40 Euro reichen dafür aus.

Am nächsten morgen via Bangkok Suvarnabhumi, um vor dem Flughafen noch ein kleines Chang-Frühstück zu mir zu nehmen,  über Peking zurück nach Düsseldorf.

Cam-Bro-Dia

Mit einem Tag Verspätung läuteten die Glocken/Wecker rechtzeitig, um die Fahrt nach Siem Reap anzutreten. Für die knapp 400km war ich dann auch den ganzen Tag unterwegs – früh morgens erst mit dem Boot nach Nakasong, dann mit dem Minibus an die laotisch-kambodschanische Grenze, nach zwei Stunden mit einen anderen Kleinbus weiter nach Krong Stung Treng gleich hinter der Grenze für den nächsten Pitstop und anschliessend im Bus Nummer 3 recht zügig nach Siem Reap – Ankunft kurz nach Übergang vom Tag zur Nacht…

Mit drei Australiern hab ich mir ein Tuk Tuk vom Busbahnhof in die Stadt geteilt und wollte mit meinem Bro Lodz den Rest meines Geburtstags in seinem Hostel feiern, aber er war gerade in Laos, ungefähr da wo ich gerade herkam. Pech gehabt! Irgendwie hat es dann auch noch ein Problem mit meiner Reservierung gegeben und es gab nur noch ein Bett im Mehrbettzimmer. Geht gar nicht, doppelt Pech gehabt!

Aber irgendwie auch nicht, denn direkt nebenan habe ich das wirklich schicke Asanak D’Angkor Boutique Hotel entdeckt und für umgerechnet etwa 20€ ein nettes Zimmer mit Pool vor der Nase bekommen. Frisch gemacht und ab in die City. Und die hat sich wirklich stark verändert, seit ich das letzte mal dort war. Hatte sich damals vor etwa fünf Jahren das Nachtleben mehr oder weniger um die Pub Street und den Night Market abgespielt, ist mittlerweile gefühlt die ganze Stadt zur Pub Street geworden.

Anyway, trotzdem habe ich noch eine gemütliche Location für ein leckeres Amok gefunden, eine der unzähligen Kneipen aufgesucht und bin dann schließlich in der Bar des Aura Hostels gelandet und hatte dort noch einen lustigen Abend, auch wenn mein Kumpel und Chef des Ladens nicht da war.

Am nächsten Tag kam dann auch Lodz wieder aus Laos zurück und wir haben von mittags bis spät in die Nacht unser Wiedersehen mit vielen Bieren und etlichen Kräuterzigaretten gefeiert. Entsprechend war ich am folgenden Tag etwas geschlaucht und musste einen Gang runterschalten. Der Hotelpool, ein bisschen City und einige kulinarische Pitstops bereicherten den Tag und meinen letzten Abend verbrachte ich wieder im Aura. Gestern Wiedersehen – heute Abschied.

Am nächsten Tag ging´s dann per Bus weiter nach Phnom Penh, um dann zwei Tage später wiederum mit dem Bus nach Vietnam zu reisen.

Auf Los geht´s Laos!

17.11.2018

Bei Ankunft in Laos hat schon wieder die Nacht über den Tag gesiegt und die dortige Einreise hat mich positiv daran erinnert, dass man es hier nicht so stressig nimmt: die 30$, welche für das Visum erforderlich sind, hatte ich vorher natürlich nicht gewechselt und mein thailändisches oder gar europäische Geld war nicht ganz so willkommen. „I have no dollars!“ – „No problem, go down in the arrival area, you can change there.“ – „But you have my passport!“ – „No problem, you can pass here, but come back!“ – Konnte somit erstmal ohne Papiere „einreisen“, um Geld für die Einreise zu wechseln. So geht´s auch.

Gegen 9 Uhr abends war ich dann im Hotel in Vientiane und da ist für Laos schon Zapfenstreich. Unter erheblichen Schwierigkeiten konnte ich eine anscheinend zum „Restaurant“ umgebaute Autowerkstatt finden, die um 10 Uhr noch Speis und Trank anbot. Auf den Rückweg zum Hotel haben mir die beiden bewiesen, dass man in Vientiane auch noch nach 11 Uhr Spass haben kann.

Trotzdem noch vor Mitternacht wieder in meiner Bleibe konnte ich mir noch eine Abkühlung im Pool gönnen und hab dann auch noch Besuch bekommen.

18.11.2018

Am nächsten Morgen mussten wir uns jedoch schweren Herzens wieder  trennen, denn für mich ging’s weiter nach Vang Vieng und die Katze bleibt hier. Good Bye!

Vor der Abfahrt war noch Zeit für ein überschaubares Frühstück und ein paar Runden im Pool. Der Pick-Up-Service war dann für laotische Verhältnisse fast schon überpünktlich, die folgende als 3stündig angekündigte Busfahrt dauerte dann jedoch doppelt so lang. Also noch im Rahmen…

Letztlich doch noch in Vang Vieng ankommen ist mir aufgefallen, dass sich hier in den letzten 3 Jahren einiges geändert hat: es gibt jetzt eine Walking Street mit viel Kunst und Krempel, einige 4-Sterne-Hotels und auch meine Bleibe vom letzten Aufenthalt hatte renoviert und die Preise fast vervierfacht. Da das dann aber nur etwa überschaubare 10€ waren und der Komfort nach der Renovierung tatsächlich gestiegen ist, immer noch okay. Schnell eingecheckt, um dann umgehend wieder in die Stadt auszuchecken.

Ein schmackhaftes Abendessen später wollte ich dann noch die mir von zwei zurückliegenden Aufenthalten wohl bekannte und geschätzte Full Moon Bar aufsuchen, aber sie war nicht mehr da, wo sie einmal war… Auf der Suche nach einer Alternative habe ich sie doch noch an einer anderen Location gefunden – ich glaub, dort war früher die nicht weniger berüchtigte Reggae Bar. Und auch die Crew war die selbe: die geschäftstüchtige Besitzerin nebst Ihrem Ich-übernehme-demnächst-das-Business Sohn und Ihr immer gut gelaunter und meist gut angetrunkene Ehemann Mr. PP, der mir gleich seine neusten Kung-Fu-Moves gezeigt hat. Es wurde dann auch ein klassischer Vang-Vieng-Abend unter anderem mit Nik, einen durchgeknallten Engländer, der hier ein Hostel betreibt, einer Engländerin, deren Namen ich vergessen habe und einem etwas debilen schwulen Thailänder. Wilder Wahnsinn bis früh in den Morgen. Bin mir nicht mehr ganz so sicher, wie ich in´s Hotel gekommen bin…

Aber am nächsten Tag kamen die Magenschmerzen… Montezumas Rache – oder wie auch immer der laotische Schwippschwager des vermaledeiten Mexikaners auch heißen mag – hat zugeschlagen und somit war ich zwei volle Tage außer Gefecht gesetzt. Danach konnte ich zumindest einen Tag noch ein wenig Vang Vieng erkunden, bevor es weiterging.

22.11.2018

Somit hat sich mein Aufenthalt unfreiwillig um 2 Tage verlängert, aber schließlich konnte ich regeneriert meine Weiterreise nach Luang Prabang antreten. Die Fahrt dorthin führte über einen beeindruckenden Bergpass, der die Wolkendecke durchstieß. Ankunft abends mit nur leichter Verspätung.

Es war dann auch noch ein wenig Zeit die Gegend zu erkundigen, mir ein schmackhaftes Abendessen zu gönnen und nach einer Feierabendhalben noch das Nichtraucher-Hotelzimmer schweckzuentfremden, da auch auf den Straßen Luang Brabangs ab 23 Uhr bereits Zapfenstreich ist.

Eigentlich wollte ich hier etwas länger bleiben, aber minus zwei Tage Verlängerung in Vang Vieng waren nur noch zwei Tage übrig, die Stadt in Augenschein zu nehmen. Das sollte aber reichen, denn Luang Prabang ist nicht wirklich groß, kann aber mit dem Status UNESO-Weltkulturerbe wuchern. Tempel ohne Ende, etwas französischer Kolonialstil,  der obligatorische Nachtmarkt (bizarrer Weise mit einem German-Sausage-Stand, aber ansonsten ziemlich authentisch) und natürlich immer wieder der Mekong, die Mutti aller Flüsse in SOA, mein Baby!

25.11.2018

Ziemlich im Norden geortet und mein näcbstes Ziel Pakse wiederrum ziemlich weit im Süden gelegen, lag die Entscheidung nah per Flugzeug weiterzuziehen, um eine 24-stündige Busfahrt zu vermeiden. Und Lao Airlines setzt noch Propellermaschinen vom Typ AR-70 ein, was das Fliegen tatsächlich wieder ein wenig abenteuerlicher macht, wobei ist zugeben muss, dass ich unter schlechteren Wetterbedingungen bei der Ladung wohl nachher eine frische Unterhose benötigt hätte. Trotzdem kleiner Geheimtipp für Freunde der Aviation: Landeanflug Pakse!

Der Aufenthalt in Pakse war dann aber weniger spannend. Obwohl die Stadt meines Erachtens nicht allzu viel zu bieten hat, musste ich dort ein paar Tage verbringen, da ich auf einen Zahlungseingang auf mein Konto warten wollte, denn an meinem nächsten Ziel gibt es keine Geldautomaten und die restlichen Euros auf meinem Konto reichten nicht bis zur geplanten Weiterreise nach Kambodscha am 5. Dezember.

 

 

Die Highlights in Pakse waren überschaubar: Spaziergänge am Mekong, ein wenig Tempel Hopping, der Dao Heuang Market und die abendliche Happy Hour auf der Dachterrasse im Pakse Hotel.

30.11.2018

Mit ausreichender Barschaft ausgestattet konnte ich meine Reise wieder fortsetzen, erst mit dem Bus nach Nakasong und dann mit dem Boot weiter auf Don Det, eine der 4.000 Islands im Süden von Laos.

Eigentlich gibt es auf Don Det fast ausschließlich einfache Guest Houses, aber lechzend nach etwas mehr Luxus war, habe ich mich im einzigem „richtigem Hotel“ eingecheckt – das Little Eden. Der nette Garten, ein kleiner Pool und täglich ein fantastischer Sonnenuntergang luden zum verweilen ein.

Tagsüber habe ich dann die Insel und wahrscheinlich auch sämtliche Restaurants und Bars erkundet, die Abende endeten dann meist an der Hotelbar, wo mit dem ebenfalls nachtaktiven Besitzer Mathieu bis spät in die Nacht das ein oder andere Beer Lao und meist auch noch ein paar Sportzigaretten den Tag und die Nacht abgeschlossen haben.

kleine Story am Rande:
Am zweiten oder dritten Tag ist neben mir ein deutsches „Pärchen“ eingezogen. Er Mitte 40 – Typ Solarium-Sonnyboy und Sie etwa in den 70igern , aber top style. Ich hab mich ganz freundlich auf englisch mit leichtem französischen Akzent vorgestellt – erstmal Inkognito, die beiden müssen nicht wissen, dass ich jedes Wort verstehe, was sie sagen. Könnte ja interessant werden.

Also, Sunny Boy hat der Lady versucht auf Teufel kommt raus irgendwelche obstrusen Geschäftsideen aufzuschwatzen, in diessem Fall einen Luxustrip für Angler zum Mekong. Wortgewand hat er ihr schon fast die 2m-Mekongwelse auf den Tisch der Veranda gelegt. Sie hat kaum Zwischenfragen gestellt, ab und zu ein Nicken, mehr nicht. Aber irgendwann hat sie sich gemeldet. Feierabend! Kurz und unmissverständlich hat sie ihm angezeigt, jetzt ist Ende mit blahblah und gute Nacht. Aber noch nicht ganz… Jetzt wird Sunny Boy wirklich gefordert. Anhand der langanhaltenden bis spät in die Nacht auftretenden akustischen Signale war klar, was sein Job war.

… und ich hatte mir anfangs sogar Sorgen um die „arme Lady“ gemacht. Die wird doch hier von einem Heiratsschwindler umgarnt. Aber von wegen! Schnell war klar, wer hier tatsächlich die Spielregeln aufstellt: DickesBankkonto gegen DickeEier 1-0

Die Prozedur hat sich wahrscheinlich mehrmals so oder ähnlich die nächsten Tage wiederholt – ich war gottseidank nicht immer vor Ort. Bizarr jedenfalls und ebenfalls die Recherche über Sunny Boy: ein wenig adlig (für ein „von“ hat es gereicht, die Familie nicht so ganz ohne hervorgandende Beziehungen in den 30er und 40ern) und er taucht im Netz eher in Verbindung mit etwas zwielichtigen Finanzunternehmen auf. Bitte fragt mich nicht, woher ich den Namen von Sunny Boy hatte,aber nur so viel: die Lady war so clever sich nicht namentlich im Hotel zu registrieren…

Weitere Tage pragmatisch laotisch, phlegmatisch chaotisch folgten. Swimmingpool, swinging cool. War dann so chillig, dass ich sogar meine Weiterreise verpennt. Hatte eigentlich ein Ticket nach Siem Reap für den 5. Dezember, konnte es aber noch Stunden nach der eigentlich verpassten Abfahrt kostenlos auf den 6. Dezember umschreiben.

Jede Party ist irgendwann zu Ende und somit auch: „Bye bye Laos, hello Cambodia“

Bang Boom Bangkok

Am Anreisetag ging dann nicht viel mehr, als mich von der Air-China-To(rt)ur so richtig schön zu erholen. Das schicke Hotel Metropole Bangkok bot allerbeste Voraussetzungen hierfür. Das nett gemeinte Angebot des Portiers „Thai Lady?“ wollte ich dann aber doch nicht annehmen. Eher üngewöhnliche Anfrage im 5-Sterne-Hotel, aber das hier ist eben Bangkok.

Am nächsten Tag konnte ich dann bestens regeneriert die Hütte schon vormittags (!) verlassen, um ein paar Essentials zu erledigen. Mit dem Skytrain nach Asok, um etwas Geld zu wechseln, dann noch so ein Mittelding aus Frühstück und Mittagessen im Old Dutch in der Soi Cowboy und anschließend noch eine SIM-Karte in der Shopping Mall Terminal 21 organisiert. Und ich muss schon sagen, die Thais können  Shopping Mall: die einzelnen Stockwerke sind thematisch einer Stadt zugeordnet, z.B. Gate San Francisco, Gate Tokyo oder Gate Rome und die Deko, aber auch die Geschäfte entsprechend. Very Stylish!

Bin dann am späteren Nachmittag wieder im Hotel angelangt, um noch etwas im Pool zu plantschen und dann am frühen Abend weiter zu meinen Homies in der Soi 50 in Sukhumvit. Dort wurde dann nach knapp 3 Jahren das Wiedersehen ausgiebig bis spät in die Nacht gefeiert.

Entschleunigung lautet die Überschrift des nächsten Tages. Lesen, ein wenig die Gegend um´s Hotel erkunden und abschließend lecker Streetfood – viel mehr gibt es nicht zu berichten von diesem Tag.

Nach 3 Nächten Luxus stand der Hoteldowngrade an, noch dazu im schnöden Taxi, anstatt wie es angebracht und abends zuvor photographiert und somit fast einer Reservierung gleich gestellt wäre in der Hotellimosine.


Sternetechnisch ging´s zwar stark bergab, dafür hat das angepeilte Malaysia Hotel in Sathorn schwer Kultcharakter. Hier hat z.B. schon Howard Marks seine Nächte in Bangkok verbracht und ich auch gerne hin und wieder. Und die Gegend um das Hotel herum ist auch ein wenig spektakulärer. Check-In, Mittagessen und etwas frisch gemacht, um dann am späten Nachmittag nochmal nach Sukhumvit zu fahren und dort ein kleines Präsent abzuholen. Sollte diesmal auch nicht so lange dauern, hatte somit noch etwas Zeit in Sathorn abzuhängen.

Am Tag Nummer 2 in Sathorn wollte ich hier ein stationäres Reisebüro aufsuchen, da ich recht günstige Flüge nach Laos gefunden habe und diese lieber cash bezahlt hätte. Aber das Internet ist auch hier der Tod der Reisebüros. Wo bei meinem letzten Besuch noch zwei Reisebüros waren, ist heute nichts mehr bzw. bei einem hängt zumindest noch das Schild an der Fassade. Also doch im Internet gebucht.

Dem anschließendem Frühstück folgte fast unmittelbar noch ein superscharfes Penang Curry zum Mittagessen im Moon House und ein kurzer Spaziergang durch die Hood, um dann bis zum Abend am Hotelpool zu relaxen.

Da ich für meine Kumpels in der Soi 50 Oktoberfestbiere und für Mrs. Noi einen kleinen Geschenkkorb mitgebracht habe, dabei aber Mr. Mhe vergessen haben, wollte ich diesen kleinen Fauxpas mit einer Einladung in die Moon Bar – der Skybar des Banyam Tree Bangkok – wieder gut machen. Da anscheinend in Thailand der Feierabend nicht immer mit einer festen Uhrzeit, sondern mit der Fertigstellung der zu erledigenden Arbeit eingeläutet wird, hat es bis 22 Uhr gedauert, bis wir endlich starten konnten. Aber auch um diese Uhrzeit ist der Blick auf Bangkok einfach nur spektakulär.

Nach zwei kurzen Taxifahrten und jeweils zwei Bieren in der Skybar war vom eingesetzten Pfangkok-Budget nicht mehr viel übrig, für jeweils ein weiteres Bierchen auf der Terrasse des IBIS-Hotels Sathorn hat´s gerade noch gereicht.

Den Wellness-Pfad habe ich dann auch an den letzten beiden Tagen in Bangkok nicht mehr verlassen und pendelte zwischen Pool, leckerem Essen und digitaler sowie analoger Unterhaltung hin und her. Somit ist bewiesen: Bangkok geht auch anderes – kein Exzess, keine Khaosan Road, nix Patpong, sogar den obligatorischen Absturz bei Wong´s Place habe ich diesmal ausgelassen.

Am Samstag war dann der Prolog dieses Urlaubs zu Ende und am späten Nachmittag brachte mich Bangkok Airways gediegen nach Vientiane, immerhin eine Airline die noch Full-Service anbietet: Freigepäck, anständiges Essen und Getränke auf einen Flug der nur knapp über eine Stunde dauert. Einziger, aber wirklich heftiger Kritikpunkt ist die Auswahl des Sponsors…

BKK via DUS & PEK

Mein ganzer Resturlaub, Überstunden und Ausgleichstage haben mir einen knapp 7-wöchigen Urlaub ermöglicht, denn ich in Südostasien verbringen möchte. Die Anreise nach Bangkok gestaltete sich ein wenig holprig, aber alles in allem doch erfolgreich.

10.11.2018 nachts – wenige Stunden vor Abreise:
Der obligatorische Check der Straßenbahnverbindung zum Hauptbahnhof hat ergeben, dass es diese heute nicht gibt und durch einen unzuverlässigen Schienenersatzverkehr ersetzt wird. Daher habe ich mir für 9 Uhr ein Taxi bestellt, welches dann aber auch nicht gekommen ist. Da der Fehler bei der Taxizentrale lag und ich somit meinen Zug nicht mehr erwischt habe, bekam ich das verlockende Angebot für 25€ zum Düsseldorfer Flughafen gefahren zu werden. Chauffeur Bayram hat mich dann zügig unter Missachtung des Rauchverbots zum Flughafen gebracht, dort lief dann alles reibungslos.

12:30 Uhr Ortszeit – Abflug nach Peking mit Air China:
Der AIRger-CHINA ging schon mit der Zuteilung der Sitzplätze los, denn statt des zugesagten Gangplatzes, gab es dann einen Mittelplatz. Das Essen und Boardentertainment konnten den ersten negativen Eindruck nicht wegmachen – eher im Gegenteil. Lediglich die Freundlichkeit des Boardpersonals hat verhindert, dass dieser Flug als Vollkatastrophe bezeichnet werden muss und irgendwann geht auch ein gefühlt endloser Trip zu Ende.

05:30 Uhr Ortszeit – Ankunft in Peking
Den Transitbereich im Beijing Capital International Airport (BCIA) zu betreten erwies sich kaum unkomplizierter als eine Einreise nach Nordkorea. Nach etlichen Kontrollen inkl. einer weiteren des bereits in Düsseldorf kontrollierten Handgepäcks (letztes Feuerzeug weg und meine Powerbank musste ich einschmuggeln, da sie sonst selbiges Schicksal geteilt hätte) war ich dann im Allerheiligstem des Terminals 3, dem längsten Gebäude der Welt. Aber für eine Raucherlounge hat der Platz dann doch nicht gereicht. Für denn nächsten Dämpfer kann ich wohl China nicht verantwortlich machen: 2-3 Niederlage der Bayern im Spitzenspiel gegen Dortmund – doppelt bitter, wenn du die Info von 2 BVBlern bekommst, mit denen ich beim StopOver abgehangen bin.

08:15 Uhr Ortszeit – Weiterflug nach Bangkok
In einer kleinen, uralten Boing 737 haben ich dann doch noch meinen Frieden mit Air China gemacht: irgendwie war alles viel gemütlicher, das Essen war okay, der Service klasse und es hat auch nur halb so lange gedauert.

12:30 Uhr Ortszeit – Ankunft in Bangkok
Du merkst, dass die Welt manchmal dort recht klein ist, wenn die selbe Person bei der Einreise in Thailand hinter einem steht wie schon beim Check-In in Düsseldorf. Ein wenig Smalltalk und schon war das Gepäck da und die komplette Einreise lief auch 4mal so schnell ab im Vergleich zum Transit in Peking. Mit der CityLine zur Station Phraya Thai, mit der BTS nach Throng Lo und eine kurze Taxifahrt später war ich im Metropole Bangkok – etwa 24 Stunden nachdem ich die eine Türe verschlossen habe, konnte ich eine andere wieder aufsperren.