Alle Beiträge von Juergen Meinelt

Februar 2023

Der zweite Monat des Jahres hat inzwischen auch schon die zweite Halbzeit angepfiffen und irgendwie sieht es aus, als ob mich Bengalos aus dem Stadion vertreiben wollen. Die Waldbrandsaison ist eröffnet. Dieses Inferno hat nicht Mutter Natur gestartet, sondern Menschen mit Benzinkanistern und Feuerzeugen. Trotzdem, die Stimmung im Stadion ist immer noch gut.

Wer mit Feuer spielt….
… muss wissen, wo das Wasser steht.

Yep, ich bin immer noch in Pai. Und ich muss die visuellen Eindrücke der beiden oberen Bilder natürlich revidieren. Hier ist es wunderschön, es hat unendlich viel Spaß gemacht, die Partys waren außerordentlich, die Eindrücke immens und das kann ein bisschen Waldbrand nicht wegmachen.

Pai Canyon, als die Waldbrände noch weit weg waren

Aber rollen wir auch diesen Monat wieder von vorne auf. Mein Aufenthalt in Pai hat sich verlängert, weil es mir schwer gefallen ist, hier wieder weg und im Countryside auszuziehen und spätestens als mir dann auch noch mein Bungalow zum Luxus-Bungalow upgegraded wurde, wusste ich, dass ich von hier so schnell nicht mehr zurück möchte. Zurück nach wo auch immer…

Countryside Rooftop View

Zurück musste ich zumindest aus der Wohlfühlzone meiner Unterkunft in eine andere Bleibe. Die Countryside ist ausgebucht und steht mir für weitere Übernachtungen vorerst nicht zur Verfügung. Meinen Plan hier fünf Tage zu bleiben, habe ich längst überzogen und werde es weiterhin machen. Daher musste eine neue Hütte gefunden werden, was natürlich gelungen ist, sich jedoch als ziemlicher Reinfall erwiesen hat.

In der Zwischenzeit wieder mobil und ambitioniert meine Unterkunft morgens so schnell wie möglich zu verlassen, konnte ich einige der üblichen Verdächtigen in und um Pai besuchen…

Mor Paeng Waterfalls
Bamboo Bridge
Stairway to Heaven

Heute durfte ich feststellen, dass sich die Waldbrandsituation etwas entspannt und nur noch wenige kleine Feuerchen lodern, der beißende Rauch war aber bei jeden Atemzug immer noch zu spüren. Außerdem musste ich bei Rückkehr aus Pai in meiner Bude feststellen, dass ich keine Papers mehr habe. Mit dem Scooby zurück nach Pai war unausweichlich. Da die Fahrt alleine für die Papierchen ökonomisch und ökologisch nicht zu rechtfertigten wären, habe ich mir noch einen Abstecher zum Night-Market mit obligatorischen Snack und endlich mal wieder einen Besuch in der Blah Blah Bar gegönnt. Geht dort auch etwas entspannter, etwa mit Eva aus Iowa über Berlin im Allgemeinen oder mit Max und Klara über die Situation von Union im Speziellen schnackend.

In der Gegenwart sitze ich wieder in meinem Bungalow dank meines Ausflugs mit etwas Afghan Indica in der Hand, überlege mir, ob es eine gute Idee wäre, den Whirlpool nochmal in Betrieb zu nehmen und zu warten, was die letzte Woche in Thailand für mich bereit haltet. Und ja, es war eine gute Idee. Für Bashir ging es heute noch los Richtung Afghanistan, um seine Frau nach Deutschland zu holen. Bis jetzt sieht es gut aus, Istanbul ist erreicht und der Weiterflug nach Usbekistan am Rollfeld. Wenn alles klar läuft, steigen alle am 22. Februar in ein Flugzeug Richtung Deutschland. Ich werde berichten.

16. Februar, Bashirs erster und meine erste letzte Woche in Asien

Hier in Nordthailand reagierte die Natur auf die Brände und hat es sich nicht nehmen lassen, ausgiebig zu regnen und donnern. Die Luft ist wieder frisch und die Feuer gelöscht. Das Stromsystem hat das Unwetter nicht ganz so gut vertragen, was einen längeren Stromausfall am Abend zur Folge hatte und ich auch Glück, da der kleine knuffige Laden nebenan noch Kerzen hatte.

Come on baby…
… light my fire

Nochmal Glück erfuhr ich kurz vorher, als ich auf dem Heimweg folgendes Schild vor einem Shop fand und sich herausstellte, dass es ernst gemeint war.

Thanx!

Auch die Nachrichten aus Usbekistan klagen erst einmal sehr positiv. Ein Foto vom Frühstück aus Termiz, geschickt um 11:14 Uhr konnten belegen, dass Bashir gut angekommen ist.
Um 13:14 Uhr die Nachricht, dass eine Einreise für „Ausländer“ nach Afghanistan über Usbekistan nicht mehr möglich ist. Und für Bashir zählt der deutsche Pass und nicht der mehr die Wurzeln.
14:09 Uhr, gerade einmal 55 Minuten später kommt eine Voicemail, dass er und ein Kollege auf dem Weg nach Tadschikistan sind, da man von dort nach Afghanistan einreisen und weiter über den Kundus nach Mazar-al-Sharif kommen kann.
Letzter Kontakt: 17:14 Uhr einen Live-Standort aus Tadschikistan und wenige Minuten später die Nachricht, dass es noch etwa eineinhalb Stunden bis zur afghanischen Grenze sind, weitere Rückfragen blieben unbeantwortet.

Jetzt ist es hier kurz nach Mitternacht. Nachrichten aus Usbekistan, Tadschikistan oder Afghanistan habe ich bisher noch nicht bekommen. Alle WhatsApp-Nachrichten haben bisher nur einen Haken.

17. Februar

Am frühen Nachmittag habe ich die WhatsApp bekommen, auf die ich gewartet habe: Bashir und sein Kollege sind sicher in Mazar-al-Sharif angekommen.

In Thung Yao konnte ich trotz miesem Wetter meinen letzten Tag mit sonnigen Gemüt entgegensehen. Obwohl ich morgen hier wieder weg muss, habe ich damit Frieden geschlossen, oder mich sogar damit angefreundet, dass diese Party nicht ewig dauern kann. Nachdem die Straßen nachmittags wieder einigermaßen trocken waren und sie mich sicher nach Pai geführt haben und ich mich dort mit dem nötigstem habe versorgt, bin ich kurz vor Sonnenuntergang ins wunderbare Bura Lumpai, whirlpool included, zurückgekehrt.

18. Februar

Aus Afghanistan habe ich heute folgendes Lebenszeichen von Bashir bekommen. Es scheint ihm gut zu gehen.

Bashghanistan

Meine heutige Reise nach Pai war deutlich kürzer. Im P Fah Resort bin ich schon gegen Mittag angekommen, aber die Vorbewohnerin meiner neuen Bleibe nicht. Was für mich bedeutet hat, dass die Verirrte oder Verwirrte erst einmal wieder ins Hotel zurückfinden, auschecken und mir das Zimmer überlassen sollte, während ich zwischenzeitlich zweimal im Zentrum war, um einen Barber für eine längst überfällige Rasur (erfolglos) und etwas Blue Dream, Manali Charras und drei kleine Laos IPA (erfolgreich) zu organisieren. Gegen vier Uhr zurück, konnte ich so etwa um 4:20 PM in meine letzte Unterkunft in Pai einziehen, bzw. einen ziehen. Die blauen Träume und das laotische Pseudo-Craftbeer habe ich mir mit ansprechendem Ausblick auf der Terrasse gegönnt. Mein letzter Abend in Pai begann dann ganz stilvoll im Blue Ox und diesmal hatten sie die Clams Soup, anders als bei meinem ersten Besuch. Ein letzter Besuch beim Afghan Shop und beim Chinesen gegenüber und als ich dann noch etwas Leckeres an einem Food Stall gefunden habe, war mein Budget für den Abend schnell aufgebraucht. Egal, in der Blah Blah Bar war es eh leer, als ich bei Ankunft meinen Scooby davor geparkt habe. Der Typ an der Bar meinte, das G nicht in der Stadt ist. Schade, aber beim zurückkommen ist dann noch Sebastian aufgetaucht, um mit ihm die BBB doch noch gebührend zu verabschieden. Im Hotel bin ich dann nicht ganz so spät wie üblich angekommen – auf jeden Fall vor Mitternacht und somit sollte das morgen mit dem Aufstehen und der Fahrt nach Chiang Mai kein Problem sein.

19. Februar

11:45 Uhr – scheiße völlig verpennt, das hab ich mir gestern anders vorgestellt. Naja, wenn man einmal im Netflix drin ist, kann es spät werden – oder sogar früh. Da ich zumindest vorgepackt habe, konnte ich den Laden sogar noch gegen 12 Uhr verlassen und mich erst einmal um ein Moped für die Fahrt kümmern oder wenn das nicht klappt, um ein Busticket. Hat es aber und ich war kurzzeitig Besitzer von zwei Scoobies. 200 Baht für den Scooter, 300 One-Way-Gebühr und 100 für den Gepäckservice. Das geht eigentlich. Mit dem alten Moped zurück zum Hotel, Gepäck geholt, Scooby One abgegeben, auf dem Weg zum Motorradverleih doch noch einen Barber gefunden und frisch rasiert, Scooby Two abgeholt. Die Fahrt kann losgehen – zumindest bis zum Ortausgang, dann wieder zurück und den Helm abgegeben, für den ich Kaution bezahlt habe. Die Fahrt kann losgehen!

Inzwischen bin ich wieder bei Nick in „meinem Zimmer“, Tong ist auch bei mir und ein geiler Tag geht zu Ende. Von Bashir habe ich die Nachricht bekommen, dass er und seine Frau bestens mit dem Flieger in Kabul angekommen sind, von wo aus morgen sein Flug nach Istanbul geht, meiner geht morgen nach Bangkok.

20. Februar

Früh aufstehen, frühstücken, fertigmachen und Flughafen waren die ersten Aufgaben des Tages. Nick hat mich dann gut eine Stunde vor Abflug am CNX abgeliefert. Am DMK war ich dann zwei Stunden später und mit dem Taxi bin ich dann im Le D´Tel bin ich gegen drei angekommen. Ein wenig Smoking auf der Terrasse und ein Sprung in den Pool auf der Dachterrasse haben mir den Nachmittag versüßt und zum Sonnenuntergang war ich rechtzeitig im Lumphini Park, um dann weiter nach Patpong zu ziehen.
Dort war in zum ersten mal in meinem Leben in einer Ping Pong Show. Habe nicht viel mehr erwartet, als ein paar Mädels, die sich Tischtennisbälle in ihre Pussy stecken und damit durch die Gegend schießen. Als ich den Laden betrat, war kein anderer Gast zu gegen, somit auch noch keine Show und die Akteure begannen erst einmal sich aufzuwären, also Ihr Arbeitsgerät zu ölen. Die vier Girls waren nicht sonderlich attraktiv, eher dicklich oder älter – bis auf eine, die aber seltsam unbeteiligt wirkte. Später sollte sich herausstellen, dass sie eher das optische Erscheinungsbild auffrischen sollte und nicht an der Show teilnahm – zumindest so lange ich vor Ort war. Bevor die Show gestartet ist, habe ich es mir nicht nehmen lassen eine Tüte zu drehen. Diese begann mit einer Nummer, bei der sich eine Dame eine Faden mit Nadeln aus ihrer Mumu gezogen hat, und es war ein langer Faden mit viele Nadeln. Das namensgebende Ping Pong, rauchen, eine Torte mit Geburtstagskerzen ausblasen, ein Ei legen, mit einem Blasrohr auf Luftballons im Publikum ziehen waren nur einige der Attraktionen. Mittlerweile gab es ausser mir wirklich ein Publikum das pou a pou eintrudelte und zu meiner Überraschung war ich der einzige einzelne Mann. Neben zwei Pärchen war noch eine Gruppe von vier Mädchen gekommen. Irgendwann hat dann jeder einen Zettel bekommen, auf den der Name geschrieben werden sollte, um dann noch eine vaginale Grußbotschaft zu bekommen. Da ich meinen echten Namen nicht angeben wollte, habe ich jetzt einen Zettel mit folgender Nachricht: „Hello John, Love Pat Pong“
Mitternachts zurück habe ich meine eigene Balkon-Party. Nachrichten aus Istanbul, alles okay.

21. Februar

Die Nacht war zu kurz, der Vormittag zum Ausschlafen dafür lang genug. Über den Umweg Rooftop-Pool und einem Besuch bei Tesco bin ich dann noch einmal bei meinen Jungs in Sukhumvit gelandet. Und dort wurde natürlich wieder kräftig gefeiert…

Januar 2023

Wir schreiben mittlerweile den 7. Januar und die ersten Tage des Jahres habe ich zu guten Teilen damit verbracht mich von meiner Grippe oder was auch immer zu erholen. Aber nicht nur, vorgestern etwa war ich mit Lodz und Tim im Village und seit heute muss mich mit den neuen Einreisebestimmungen zwecks Corona in Thailand auseinandersetzen und meine Reisepläne wohl etwas ändern. Aber fangen wir diesen Monat wieder von vorne an.

Die Party zum neuen Jahr wollte ich trotz meines miserablen Gesundheitszustand natürlich trotzdem nicht auslassen, aber im Aura angekommen waren die meisten schon wieder ausgeflogen und irgendwo in der Stadt. Der Jahreswechsel verlief somit ausgesprochen ruhig, bis dann gegen 1 oder 2 Uhr Lodz zurückkam und noch ein oder zwei Dosen Cambodia geöffnet wurden.

xxx

Dezember 2022

Es ist jetzt wenige Stunden vor Jahreswechsel und ich sitze mit einer gottverdammten Erkältung, Grippe oder einem sonstigen viralen Bastard bei angenehm erträglichen 25 Grad auf der Dachterrasse des Aura Riverside Boutique Hotel. Ob ich heute noch wie geplant am Happy New Year BBQ bei Lodz teilnehmen kann, steht in den Sternen, aber fangen wir von vorne.

Vor genau 4 Wochen fast exakt zu dieser Uhrzeit ist mein Flieger in München Richtung Taipeh abgehoben, um mich von dort nach Bangkok weiterbringen zu lassen. Oder fangen wir noch weiter vorne an.

Wir schreiben den 1. Dezember kurz nach 0:00 Uhr. Ich räume meinen Schreibtisch und die Zeiten als Social Media Content Moderator im Homeoffice Bochum sind erst einmal vorbei. Die Hardware schön verpackt und fertig gemacht für den Abtransport, den Bashir für mich erledigen will, sobald die IT einen Termin zur Abgabe mitteilt. Jetzt Ende Dezember steht das Zeugs immer noch so da wie zurückgelassen.

vorher…
… nachher

Aber egal, nicht mein Problem. Ich muss um 4:44 Uhr meinen ICE nach Regensburg erwischen und bis dahin packen und die Wohnung in einen Zustand bringen, dass einem nach 3-monatigen Fernbleiben bei der Rückkehr nicht der Schlag triff. Nachdem dies einigermaßen zufriedenstellend erledigt wurde, ging es mit dem Taxi zum Hauptbahnhof und von dort non-stopp nach Regensburg. In diesem außergewöhnlichen Fall ohne das oder besser die üblichen Wegbiere, weil ich schon seit ein paar Tagen dem Alkohol die Starterlaubnis verweigert habe, zumindest so lange bis ich im Flieger oder zumindest im Sicherheitsbereich des Flughafens bin.

Am Bahnhof von meinem Vater in Empfang genommen, next stop Roßbergeröd, um zwei angenehme Tage bei meinen Eltern verbringen zu können, bevor oben schon erwähnter Flug via Taiwan nach Thailand Deutschland verlassen sollte.

Stillleben Roßbergeröd

Zum Flughafen brachte mich von Regensburg das Flughafenshuttle, was mir mein Vater ausgegeben hat, um zu vermeiden selbst zu fahren. Trotzdem netter Zug, denn mit dem deutlich günstigeren Zug wollte ich mangels Zuverlässigkeit der DB nicht fahren. Der Check-In bei EVA Air ging zackig, aber ich habe vergessen eine Präferenz für den Sitzplatz anzugeben und so muss ich den ersten Flug 12 Stunden lang auf einen Mittelplatz ausharren. Vor Abflug habe ich mir noch zwei Hacker-Pschorr gegönnt, da die Qualität der Biere wahrscheinlich schon im Flieger, aber sicherlich in Thailand abnehmen wird.

Begeisterung über Mittelplatz

Die beiden Flüge mit extrem kurzer Umsteigezeit unter einer Stunde inklusive erneuten Sicherheitscheck waren ganz okay und ich kam am nächsten Tag in der Mittaghitze Bangkoks an.

Mit dem Taxi war die Soi 50 in Sukhumvit schnell erreicht, Mrs. Nois Shop stand auch noch am selben Platz und obwohl ich eigentlich nur meinen Koffer dort für einige Tage bunkern und vielleicht ein oder zwei Bier trinken wollte, war ziemlich schnell der in Bangkok verfügbare Teil der Crew aus Bangcooked wiedervereint.

Crew Sukhumvit Soi 50
Changle

Eskaliert ist es dann so richtig, als ich nebenbei erwähnt habe, dass ich in zwei Tagen Geburtstag habe. Es wurde dann eine meiner besten Geburtstagsparties inklusive Tortenschlacht. Ins Hotel am Don Muang bin ich dann gegen Mitternacht gekommen.

Birthday Party Advanced
BBC – Best Birthday Cake

Die Nacht im OK.HOME@Donmuang war okay, aber kurz. Mein Flug nach Ranong ging schon um 10 Uhr. Die Flugnummer DD612 war eindeutig schon als Hinweis auf meinen morgigen Geburtstag am 6.12. zu identifizieren. Zur Feier des Tages konnte ich auch noch Premium Eco fliegen, obwohl ich nur Standard gebucht habe. Eine Stunde fliegen, ein paar Minuten Bus fahren und vom Boat Terminal noch 40 Minuten mit dem Speedboot cruisen und Ko Phayam war erreicht und den anhaltenden Regen trotzdem via TukTuk auch das anvisierte Ziel. Das Starlight Beach Resort wird für die nächste drei Nächte meine Adresse sein.

Room with a view: Starlight Beach Resort

Die nächsten Tagen verbrachte ich mangels Mobilität und bescheidener Wetterverhältnisse trotzdem tiefenentspannt im oder in der Nähe vom Starlight. Naheliegend war natürlich der Ao Khao Kwai Strand und die zumindest, aber nicht nur auf Ko Phayam legendäre fußläufig erreichbare Hippy Bar, um dort meinen One-Man-Show-Birthday-Party zu feiern.

Hippy Bar
Beach Boy
Ao Khao Kwai
Mr. Troy & me

Im Alter von 51 Jahren und 2 Tagen bin ich am 8. Dezember ins Phayam Garden View umgezogen, ziemlich in der Mitte der Insel liegend. Das Defizit an Mobilität und Zugang zum Meer habe ich mit der Miete eines Scooters beseitigen können. Ein möglich aufkommendes Defizit an Kommunikation und sozialer Interaktion, konnten It & Ihre Familie, die den Laden am Laufen halten und der Rudi aus der Schweiz, jetzt wohnhaft in Thailand, abwenden. Die Familie kocht neben dem Garden View auch an der „Hauptstraße“ etwa 100 Meter entfernt fantastisches Streetfood. Dort haben wir uns meist nach einem Strandbesuch oder einer anderen ähnlich entspannten Tagestätigkeit eingetroffen, um weitere Schritte für die Nacht zu planen. Und da aktuell irgendwo in der Wüste eine Fußball-WM war, haben wir den ein oder anderen Abend über den ein oder anderen Umweg im Rendezvous beendet, der einzigen auf Ko Phayam geöffneten Bar mit TV und etwas Stimmung zu dieser unmöglichen Anstoßzeiten weit nach Mitternacht. Auch wenn der sportliche Wert dieser Weltmeisterschaft wenig überzeugend war, der atmosphärische in der Bar meist bis in die Morgenstunden war es wohl.

Phayam Garden View

Nach einer Woche im Phayam Garden View brachte mich eine Kombination aus Speedboot, Taxi und Flugzeug zurück nach Bangkok, um dort im Banyam Tree mit Nick einzuchecken. Wir kennen uns aus Kambodscha und da er jetzt in Thailand lebt, wollten wir drei Tage in Bangkok chillen und auch dort die Vorzüge der neuen Marihuana-Politik im Königreich zu testen. Nachdem wir uns und den richtigen Fahrstuhl gefunden haben, konnten wir schon einmal den Blick aus dem 45. Stock testen. Nick ist dafür nicht nur 45 Stockwerke nach oben, sondern auch 700 Kilometer aus Chiang Mai von oben nach unten angereist.

Aber ohne Balkon kannst de aber auch im 5-Sterne-Hotel nicht quarzen. Also im Aufzugroulette wieder runter und nach dem Garten mit Kois unten und der Sky Bar mit Ausblick oben haben wir für unsere Belange den optimalen Platz gefunden. Dass dieser hier aber geheim bleiben muss, versteht sich von selbst.

Banyam Tree 45th floor river view

Da ich mir diesen Luxus nur zwei Nächte leisten konnte, musste ein Umzug ins Malaysia Hotel her und sechs wilde, aber auch gechillte Nächte in Bangkok – unter anderem mit Mr. Turtle – folgten. Da durfte zum einen Wong´s Place oder die Soi Cowboy, aber auch der Lumphini-Park nicht fehlen.

Mr. Turtle

Am 23. Dezember habe ich Bangkok nach acht, statt geplant drei Nächten wieder verlassen und der anstehende Flug brachte mich nach Siem Reap, wo ein Monat lang das Aura Riverside Boutique Hotel mein neues Zuhause sein soll.

AirAsia Flug FD614 über Bangkok

Die Einreise nach Kambodscha war wie immer schnell und reibungslos, von irgendwelchen COVID-Beschränkungen ist außer einigen wenigen übriggebliebenen Hinweisschildern auch hier nichts mehr zu spüren. Per Tuk Tuk bin ich dann erst im Hostel von Lodz und dann an meiner endgültigen Bleibe für einen Monat an der Riverside gelandet. Aber von Lodz, Moori oder sonst jemanden, den ich hier kenne, fehlte weit und breit jede Spur. Der traurige Grund hierfür war, dass sie für einige Tage auf einer Beerdigung in Battambang waren. Nicht einmal Lazy Boy, einer der letzten übrig gebliebenen Expats von meinem letztem Besuch 2019, war über Facebook zu erreichen. Irgendwie sah es nach eher einsamen Weihnachtstagen aus, aber das sollte sich ändern.

Aber dazu später mehr…

Und somit schließt sich erst einmal der Kreis. Ich sitze immer noch auf der Dachterrasse, glotze auf den Pool und weiß nicht so recht, was ich mit diesem Silvesterabend anfangen soll.

Amsterdamned

Eigentlich sollte und wollte ich die Reise mit dem 9-Euro-Ticket nach Bayern angehen. Aber da war ich wohl etwas überambitioniert. Am Bahnhof in Bochum kurz nach 9 Uhr angekommen, musste ich feststellen, dass der anvisierte Zug aufgrund des schlechten Gesundheitsstatus der Bahnmitarbeiter ausfällt und die nächste Alternative schon 2 Stunden vor Abfahrt eine beachtliche Verspätung vorweist. Da ich weitere bahntechnische Rückschläge und eine unfreiwillige Übernachtung irgendwo zwischen Bochum und Maxhütte-Haidhof vermeiden wollte, habe ich das Projekt B2B (Back 2 Bavaria) gecancelt.

Also musste Plan B her und schnell war die Idee geboren an´s Meer zu fahren. Und was liegt da näher als über Amsterdam nach Zandvoort zu reizen, nicht nur entfernungstechnisch. Da jedoch die Hotelkosten dort über das Wochenende horrende Summen verschlungen hätten, habe ich die Sache von Freitag auf Sonntag verschoben.

Der erste Schritt in das zweite Kapitel dieses Ausflug sollte definitiv nicht wieder an einem Bahnhof beginnen und daher habe ich mir eine Mitfahrgelegenheit bei Ali Mohammed von Essen nach Amsterdam für schlappe 10 Euro organisiert. Zur Abfahrt um 7:30 Uhr hat mich mein Habibi Bashir gefahren, der gerade seine 12-Stunden-Schicht im Kiosk beendet hat. Shukran! Aber Ali Mohammed hatte andere Pläne oder eine andere Puchline und ist schon eine Stunde vorher losgefahren. Also musste ich wieder zurück zum Bochum Hbf. und der Bahn gezwungenermaßen eine zweite Chance geben, aber statt in Amsterdam landete ich vorerst einmal in Breyell.

Wie kommt´s? Erst einmal lief alles nach Plan (B): Die Züge nach Essen, Viersen und auch der mich nach Venlo bringen sollte, konnten durch Pünktlichkeit das Grundvertrauen zur DB wiederherstellen. Alles chakkapakka! In besagten Breyell kurz vor der holländischen Grenze bliebt der Zug jedoch aus mir nicht zu erschießenden Gründen etwas länger stehen und ich wollte die Gelegenheit in eine Zigarettenpause umwandeln, aber nicht ohne mich beim Bahnpersonal zu vergewissern, dass das Zeitfenster und auch die Zugtür weit offen sind. Aber ganz weit gefehlt. Kaum hat der Stängel geklimmt, hat sich das Portal zum Inneren des Zuges (und meinem Gepäck) wieder geschlossen und auch die obligatorische piepende Warnung blieb aus. Ich war also ohne Gepäck und dem dringenden Bedürfnis zu kacken irgendwo raus im Rheinland.

Meine nächste Aufgabe bestand somit daraus mein verlorenes Gepäck wieder- und eine Toilette zu finden. Da jedoch die bilateralen Abkommen was Fundgegenstände im grenzüberschreitenden Zugverkehr angeht, zwischen Deutschland und den Niederlanden noch nicht 100%ig synchronisiert wurden, musste mein Gepäck von Venlo zurück nach Mönchengladback exportiert werden.

Und bitte glaubt mir, solltest Du neben Deinem Gepäck auch noch einen Platz zum Kacken suchen, Mönchengladbach ist der schlechteste Platz.

Nachdem beides erledigt war, konnte ich mich wieder Richtung Niederlande machen. Bis Eindhoven über Venlo ging alles gut und total müde konnte ich den finalen Zug nach Amsterdam besteigen und einschlafen. Beim Aufwachen zur erwarteten Ankunftszeit stand der Zug schon wieder im Bahnhof, aber offensichtlich nicht in Amsterdam, sondern wieder in Eindhoven. Suizid am Gleis, was denn bitte noch?

Mittlerweile war nicht nur mein Akku, sondern auch der meines Telefons leer und ich wusste nicht so recht, wie ich jetzt nach Amsterdam kommen sollte. Ein sehr netter Holländer, der in dieselbe Richtung unterwegs war, hat mich dann mitgenommen und ich war schlussendlich gegen 18 Uhr mit knapp 8 Stunden Verspätung in Amsterdam.

Der erste Stopp galt dem Café Hill Street Blues für ein Bier in entspannter Atmosphäre und der zweite dann dem Green House Centrum Coffeeshop

Und nach dem obigen Meisterwerk und dem unteren Resultat nach etwa sechs monatiger THC-Abstinenz…

… war der Weg zum Hotel pittoreske, noch überraschend hell und nach weiteren kurzen Zwischenstopps dann auch das letzte Kapitel dieses Tages. 

Extrem gut ausgeschlafen war der Auftrag Meer, Und diesmal sollte es auch mal ohne Komplikationen ablaufen. Richtung Centraal Station ohne den obligatorische Pitstop im Coffeeshop auszulassen den Zug nach Zaanfort genommen und mir wurde dieses Panorama geboten:

&

Die Rückfahrt war dann weit weniger aufregend. Über Amsterdam, Eindhoven und Venlo ging es zurück nach Deutschland. Der einzige Aufreger war eine groß angelegte Polizeirazzia bei Grenzübertritt, die sich auf illegale Grenzgänger konzentrierte. Am frühen Abend war ich dann wieder in Bochum.

Viet-Jam

Am 11. Dezember abends in Ho-Chi-Minh-City (aka Saigon) angekommen, befand sich alles was sich bewegen konnte auf den Straßen zum absoluten Abfeiern. Aber was war da los? Der erste Vietnamese auf dem Mond gelandet? Der Staat hat ein bedingungsloses Grundeinkommen in Höhe von 1.000$ für jeden eingeführt? Vietnam ist Fußball-Weltmeister? Nicht ganz, aber fast. Das Finale der AFF Championship 2018 (Fußball-Südostasienmeisterschaft) ging gerade zu Ende, aber eigentlich nur das Hinspiel gegen Malaysia und gewonnen hat Vietnam auch nicht, sondern 2:2 gespielt. Wenn das hier nach einem Unentschieden im Hinspiel schon so abgeht, was ist dann in 4 Tagen beim Rückspiel los? Wir werden sehen…

Aber auch jenseits des Fußballs lässt der Wahnsinn in HCM-City nicht lange auf sich warten, z.B. im Kapselhotel Sunland oder bei der Shisha- und Balloon-Session in der Bui Vien Street.

Nach einigen spannenden Tagen in HCM-City sollte es noch etwas Meer sein. Ein Blick auf die Karte und der am ZUGingsten erreichende Ort war ausgemacht: Nha Trang, was aber nicht meine beste Idee war. Eine höchstens durchschnittlich attraktive Stadt voller russischer Pauschaltouristen, das Meer – wenn man es mal geschafft hat die viel befahrene Uferstraße zu überqueren – ist auch weniger spannend, außer der Sturm kommt auf.

Beispiellos stürmischer Höhepunkt war die irre Street-Party, nachdem Vietnam tatsächlich das Rückspiel gegen Malaysia 1:0 und somit auch die AFF Championship gewonnen hat. Stundenlange Auto- & Motorradkorsos, ein Meer von roten Fahnen mit gelben Sternchen und Feiernde soweit das Auge blickt – genial!

Nach diesem Highlight und zwei Nächten später bin ich dann mit dem Zug nach Huế. Zugfahrten in Vietnam sind übrigens genauso entspannt wie in den meisten Ländern Südostasiens. Umfangreiche Informationen dazu findet man hier.

Die Tage in Huế waren tiefenentspannter als der Aufenthalt in Nha Trang. Tagsüber etwas an am Flair der Stadt schnuppern, die Geschichte des Vietnamkriegs und der Tet-Offensive immer vor Augen, abends mit vietnamesischen Studenten im Park getroffen, um über Gott und die Welt zu diskutieren und die Nächte endeten dann in einer der vielzähligen Bars. In einer dieser Bars bekam ich dann auch endlich den Anruf, auf den ich schon tagelang gewartet habe: am 20. Dezember kommt mein Patenkind Janik zur Welt, 3530 Gram & 53 cm. Megaglücklich habe ich das Ereignis mit einer Gruppe Spanier begossen und jeden, der es (nicht) sehen wollte sein erstes Foto gezeigt und dazu: Schnapps…


Challange accepted!

Obwohl die Zugfahrten sehr angenehm waren, habe ich die letzte Etappe nach Hanoi aus zeittechnischen Gründen doch wieder mit einem Günstigflieger – in diesem Fall VietJet – zurückgelegt. Der Stern an der Düse ist einfach lovely!

In Hanoi habe ich mit dann in das schicke Douceur De L´aube Boutiquehotel eingecheckt. War ja auch schon fast Weihnachten. Den 24. Dezember habe ich dann in der Halong Bucht verbracht, wobei sich trotz aller Schönheit wegen der Touristenmassen und des durchwachsenen Wetters meine Begeisterung  etwas in Grenzen hielt. Meine letzten paar 100.000 Dong gingen dann bei einem legendären Finish im Rastaman Pub in Rauch auf. Fun Fact: Vietnam ist das Land, in dem ich bisher mit dem kleinstem Budget zum Millionär wurde, denn 40 Euro reichen dafür aus.

Am nächsten morgen via Bangkok Suvarnabhumi, um vor dem Flughafen noch ein kleines Chang-Frühstück zu mir zu nehmen,  über Peking zurück nach Düsseldorf.

Cam-Bro-Dia

Mit einem Tag Verspätung läuteten die Glocken/Wecker rechtzeitig, um die Fahrt nach Siem Reap anzutreten. Für die knapp 400km war ich dann auch den ganzen Tag unterwegs – früh morgens erst mit dem Boot nach Nakasong, dann mit dem Minibus an die laotisch-kambodschanische Grenze, nach zwei Stunden mit einen anderen Kleinbus weiter nach Krong Stung Treng gleich hinter der Grenze für den nächsten Pitstop und anschliessend im Bus Nummer 3 recht zügig nach Siem Reap – Ankunft kurz nach Übergang vom Tag zur Nacht…

Mit drei Australiern hab ich mir ein Tuk Tuk vom Busbahnhof in die Stadt geteilt und wollte mit meinem Bro Lodz den Rest meines Geburtstags in seinem Hostel feiern, aber er war gerade in Laos, ungefähr da wo ich gerade herkam. Pech gehabt! Irgendwie hat es dann auch noch ein Problem mit meiner Reservierung gegeben und es gab nur noch ein Bett im Mehrbettzimmer. Geht gar nicht, doppelt Pech gehabt!

Aber irgendwie auch nicht, denn direkt nebenan habe ich das wirklich schicke Asanak D’Angkor Boutique Hotel entdeckt und für umgerechnet etwa 20€ ein nettes Zimmer mit Pool vor der Nase bekommen. Frisch gemacht und ab in die City. Und die hat sich wirklich stark verändert, seit ich das letzte mal dort war. Hatte sich damals vor etwa fünf Jahren das Nachtleben mehr oder weniger um die Pub Street und den Night Market abgespielt, ist mittlerweile gefühlt die ganze Stadt zur Pub Street geworden.

Anyway, trotzdem habe ich noch eine gemütliche Location für ein leckeres Amok gefunden, eine der unzähligen Kneipen aufgesucht und bin dann schließlich in der Bar des Aura Hostels gelandet und hatte dort noch einen lustigen Abend, auch wenn mein Kumpel und Chef des Ladens nicht da war.

Am nächsten Tag kam dann auch Lodz wieder aus Laos zurück und wir haben von mittags bis spät in die Nacht unser Wiedersehen mit vielen Bieren und etlichen Kräuterzigaretten gefeiert. Entsprechend war ich am folgenden Tag etwas geschlaucht und musste einen Gang runterschalten. Der Hotelpool, ein bisschen City und einige kulinarische Pitstops bereicherten den Tag und meinen letzten Abend verbrachte ich wieder im Aura. Gestern Wiedersehen – heute Abschied.

Am nächsten Tag ging´s dann per Bus weiter nach Phnom Penh, um dann zwei Tage später wiederum mit dem Bus nach Vietnam zu reisen.

Auf Los geht´s Laos!

17.11.2018

Bei Ankunft in Laos hat schon wieder die Nacht über den Tag gesiegt und die dortige Einreise hat mich positiv daran erinnert, dass man es hier nicht so stressig nimmt: die 30$, welche für das Visum erforderlich sind, hatte ich vorher natürlich nicht gewechselt und mein thailändisches oder gar europäische Geld war nicht ganz so willkommen. „I have no dollars!“ – „No problem, go down in the arrival area, you can change there.“ – „But you have my passport!“ – „No problem, you can pass here, but come back!“ – Konnte somit erstmal ohne Papiere „einreisen“, um Geld für die Einreise zu wechseln. So geht´s auch.

Gegen 9 Uhr abends war ich dann im Hotel in Vientiane und da ist für Laos schon Zapfenstreich. Unter erheblichen Schwierigkeiten konnte ich eine anscheinend zum „Restaurant“ umgebaute Autowerkstatt finden, die um 10 Uhr noch Speis und Trank anbot. Auf den Rückweg zum Hotel haben mir die beiden bewiesen, dass man in Vientiane auch noch nach 11 Uhr Spass haben kann.

Trotzdem noch vor Mitternacht wieder in meiner Bleibe konnte ich mir noch eine Abkühlung im Pool gönnen und hab dann auch noch Besuch bekommen.

18.11.2018

Am nächsten Morgen mussten wir uns jedoch schweren Herzens wieder  trennen, denn für mich ging’s weiter nach Vang Vieng und die Katze bleibt hier. Good Bye!

Vor der Abfahrt war noch Zeit für ein überschaubares Frühstück und ein paar Runden im Pool. Der Pick-Up-Service war dann für laotische Verhältnisse fast schon überpünktlich, die folgende als 3stündig angekündigte Busfahrt dauerte dann jedoch doppelt so lang. Also noch im Rahmen…

Letztlich doch noch in Vang Vieng ankommen ist mir aufgefallen, dass sich hier in den letzten 3 Jahren einiges geändert hat: es gibt jetzt eine Walking Street mit viel Kunst und Krempel, einige 4-Sterne-Hotels und auch meine Bleibe vom letzten Aufenthalt hatte renoviert und die Preise fast vervierfacht. Da das dann aber nur etwa überschaubare 10€ waren und der Komfort nach der Renovierung tatsächlich gestiegen ist, immer noch okay. Schnell eingecheckt, um dann umgehend wieder in die Stadt auszuchecken.

Ein schmackhaftes Abendessen später wollte ich dann noch die mir von zwei zurückliegenden Aufenthalten wohl bekannte und geschätzte Full Moon Bar aufsuchen, aber sie war nicht mehr da, wo sie einmal war… Auf der Suche nach einer Alternative habe ich sie doch noch an einer anderen Location gefunden – ich glaub, dort war früher die nicht weniger berüchtigte Reggae Bar. Und auch die Crew war die selbe: die geschäftstüchtige Besitzerin nebst Ihrem Ich-übernehme-demnächst-das-Business Sohn und Ihr immer gut gelaunter und meist gut angetrunkene Ehemann Mr. PP, der mir gleich seine neusten Kung-Fu-Moves gezeigt hat. Es wurde dann auch ein klassischer Vang-Vieng-Abend unter anderem mit Nik, einen durchgeknallten Engländer, der hier ein Hostel betreibt, einer Engländerin, deren Namen ich vergessen habe und einem etwas debilen schwulen Thailänder. Wilder Wahnsinn bis früh in den Morgen. Bin mir nicht mehr ganz so sicher, wie ich in´s Hotel gekommen bin…

Aber am nächsten Tag kamen die Magenschmerzen… Montezumas Rache – oder wie auch immer der laotische Schwippschwager des vermaledeiten Mexikaners auch heißen mag – hat zugeschlagen und somit war ich zwei volle Tage außer Gefecht gesetzt. Danach konnte ich zumindest einen Tag noch ein wenig Vang Vieng erkunden, bevor es weiterging.

22.11.2018

Somit hat sich mein Aufenthalt unfreiwillig um 2 Tage verlängert, aber schließlich konnte ich regeneriert meine Weiterreise nach Luang Prabang antreten. Die Fahrt dorthin führte über einen beeindruckenden Bergpass, der die Wolkendecke durchstieß. Ankunft abends mit nur leichter Verspätung.

Es war dann auch noch ein wenig Zeit die Gegend zu erkundigen, mir ein schmackhaftes Abendessen zu gönnen und nach einer Feierabendhalben noch das Nichtraucher-Hotelzimmer schweckzuentfremden, da auch auf den Straßen Luang Brabangs ab 23 Uhr bereits Zapfenstreich ist.

Eigentlich wollte ich hier etwas länger bleiben, aber minus zwei Tage Verlängerung in Vang Vieng waren nur noch zwei Tage übrig, die Stadt in Augenschein zu nehmen. Das sollte aber reichen, denn Luang Prabang ist nicht wirklich groß, kann aber mit dem Status UNESO-Weltkulturerbe wuchern. Tempel ohne Ende, etwas französischer Kolonialstil,  der obligatorische Nachtmarkt (bizarrer Weise mit einem German-Sausage-Stand, aber ansonsten ziemlich authentisch) und natürlich immer wieder der Mekong, die Mutti aller Flüsse in SOA, mein Baby!

25.11.2018

Ziemlich im Norden geortet und mein näcbstes Ziel Pakse wiederrum ziemlich weit im Süden gelegen, lag die Entscheidung nah per Flugzeug weiterzuziehen, um eine 24-stündige Busfahrt zu vermeiden. Und Lao Airlines setzt noch Propellermaschinen vom Typ AR-70 ein, was das Fliegen tatsächlich wieder ein wenig abenteuerlicher macht, wobei ist zugeben muss, dass ich unter schlechteren Wetterbedingungen bei der Ladung wohl nachher eine frische Unterhose benötigt hätte. Trotzdem kleiner Geheimtipp für Freunde der Aviation: Landeanflug Pakse!

Der Aufenthalt in Pakse war dann aber weniger spannend. Obwohl die Stadt meines Erachtens nicht allzu viel zu bieten hat, musste ich dort ein paar Tage verbringen, da ich auf einen Zahlungseingang auf mein Konto warten wollte, denn an meinem nächsten Ziel gibt es keine Geldautomaten und die restlichen Euros auf meinem Konto reichten nicht bis zur geplanten Weiterreise nach Kambodscha am 5. Dezember.

 

 

Die Highlights in Pakse waren überschaubar: Spaziergänge am Mekong, ein wenig Tempel Hopping, der Dao Heuang Market und die abendliche Happy Hour auf der Dachterrasse im Pakse Hotel.

30.11.2018

Mit ausreichender Barschaft ausgestattet konnte ich meine Reise wieder fortsetzen, erst mit dem Bus nach Nakasong und dann mit dem Boot weiter auf Don Det, eine der 4.000 Islands im Süden von Laos.

Eigentlich gibt es auf Don Det fast ausschließlich einfache Guest Houses, aber lechzend nach etwas mehr Luxus war, habe ich mich im einzigem „richtigem Hotel“ eingecheckt – das Little Eden. Der nette Garten, ein kleiner Pool und täglich ein fantastischer Sonnenuntergang luden zum verweilen ein.

Tagsüber habe ich dann die Insel und wahrscheinlich auch sämtliche Restaurants und Bars erkundet, die Abende endeten dann meist an der Hotelbar, wo mit dem ebenfalls nachtaktiven Besitzer Mathieu bis spät in die Nacht das ein oder andere Beer Lao und meist auch noch ein paar Sportzigaretten den Tag und die Nacht abgeschlossen haben.

kleine Story am Rande:
Am zweiten oder dritten Tag ist neben mir ein deutsches „Pärchen“ eingezogen. Er Mitte 40 – Typ Solarium-Sonnyboy und Sie etwa in den 70igern , aber top style. Ich hab mich ganz freundlich auf englisch mit leichtem französischen Akzent vorgestellt – erstmal Inkognito, die beiden müssen nicht wissen, dass ich jedes Wort verstehe, was sie sagen. Könnte ja interessant werden.

Also, Sunny Boy hat der Lady versucht auf Teufel kommt raus irgendwelche obstrusen Geschäftsideen aufzuschwatzen, in diessem Fall einen Luxustrip für Angler zum Mekong. Wortgewand hat er ihr schon fast die 2m-Mekongwelse auf den Tisch der Veranda gelegt. Sie hat kaum Zwischenfragen gestellt, ab und zu ein Nicken, mehr nicht. Aber irgendwann hat sie sich gemeldet. Feierabend! Kurz und unmissverständlich hat sie ihm angezeigt, jetzt ist Ende mit blahblah und gute Nacht. Aber noch nicht ganz… Jetzt wird Sunny Boy wirklich gefordert. Anhand der langanhaltenden bis spät in die Nacht auftretenden akustischen Signale war klar, was sein Job war.

… und ich hatte mir anfangs sogar Sorgen um die „arme Lady“ gemacht. Die wird doch hier von einem Heiratsschwindler umgarnt. Aber von wegen! Schnell war klar, wer hier tatsächlich die Spielregeln aufstellt: DickesBankkonto gegen DickeEier 1-0

Die Prozedur hat sich wahrscheinlich mehrmals so oder ähnlich die nächsten Tage wiederholt – ich war gottseidank nicht immer vor Ort. Bizarr jedenfalls und ebenfalls die Recherche über Sunny Boy: ein wenig adlig (für ein „von“ hat es gereicht, die Familie nicht so ganz ohne hervorgandende Beziehungen in den 30er und 40ern) und er taucht im Netz eher in Verbindung mit etwas zwielichtigen Finanzunternehmen auf. Bitte fragt mich nicht, woher ich den Namen von Sunny Boy hatte,aber nur so viel: die Lady war so clever sich nicht namentlich im Hotel zu registrieren…

Weitere Tage pragmatisch laotisch, phlegmatisch chaotisch folgten. Swimmingpool, swinging cool. War dann so chillig, dass ich sogar meine Weiterreise verpennt. Hatte eigentlich ein Ticket nach Siem Reap für den 5. Dezember, konnte es aber noch Stunden nach der eigentlich verpassten Abfahrt kostenlos auf den 6. Dezember umschreiben.

Jede Party ist irgendwann zu Ende und somit auch: „Bye bye Laos, hello Cambodia“

Bang Boom Bangkok

Am Anreisetag ging dann nicht viel mehr, als mich von der Air-China-To(rt)ur so richtig schön zu erholen. Das schicke Hotel Metropole Bangkok bot allerbeste Voraussetzungen hierfür. Das nett gemeinte Angebot des Portiers „Thai Lady?“ wollte ich dann aber doch nicht annehmen. Eher üngewöhnliche Anfrage im 5-Sterne-Hotel, aber das hier ist eben Bangkok.

Am nächsten Tag konnte ich dann bestens regeneriert die Hütte schon vormittags (!) verlassen, um ein paar Essentials zu erledigen. Mit dem Skytrain nach Asok, um etwas Geld zu wechseln, dann noch so ein Mittelding aus Frühstück und Mittagessen im Old Dutch in der Soi Cowboy und anschließend noch eine SIM-Karte in der Shopping Mall Terminal 21 organisiert. Und ich muss schon sagen, die Thais können  Shopping Mall: die einzelnen Stockwerke sind thematisch einer Stadt zugeordnet, z.B. Gate San Francisco, Gate Tokyo oder Gate Rome und die Deko, aber auch die Geschäfte entsprechend. Very Stylish!

Bin dann am späteren Nachmittag wieder im Hotel angelangt, um noch etwas im Pool zu plantschen und dann am frühen Abend weiter zu meinen Homies in der Soi 50 in Sukhumvit. Dort wurde dann nach knapp 3 Jahren das Wiedersehen ausgiebig bis spät in die Nacht gefeiert.

Entschleunigung lautet die Überschrift des nächsten Tages. Lesen, ein wenig die Gegend um´s Hotel erkunden und abschließend lecker Streetfood – viel mehr gibt es nicht zu berichten von diesem Tag.

Nach 3 Nächten Luxus stand der Hoteldowngrade an, noch dazu im schnöden Taxi, anstatt wie es angebracht und abends zuvor photographiert und somit fast einer Reservierung gleich gestellt wäre in der Hotellimosine.


Sternetechnisch ging´s zwar stark bergab, dafür hat das angepeilte Malaysia Hotel in Sathorn schwer Kultcharakter. Hier hat z.B. schon Howard Marks seine Nächte in Bangkok verbracht und ich auch gerne hin und wieder. Und die Gegend um das Hotel herum ist auch ein wenig spektakulärer. Check-In, Mittagessen und etwas frisch gemacht, um dann am späten Nachmittag nochmal nach Sukhumvit zu fahren und dort ein kleines Präsent abzuholen. Sollte diesmal auch nicht so lange dauern, hatte somit noch etwas Zeit in Sathorn abzuhängen.

Am Tag Nummer 2 in Sathorn wollte ich hier ein stationäres Reisebüro aufsuchen, da ich recht günstige Flüge nach Laos gefunden habe und diese lieber cash bezahlt hätte. Aber das Internet ist auch hier der Tod der Reisebüros. Wo bei meinem letzten Besuch noch zwei Reisebüros waren, ist heute nichts mehr bzw. bei einem hängt zumindest noch das Schild an der Fassade. Also doch im Internet gebucht.

Dem anschließendem Frühstück folgte fast unmittelbar noch ein superscharfes Penang Curry zum Mittagessen im Moon House und ein kurzer Spaziergang durch die Hood, um dann bis zum Abend am Hotelpool zu relaxen.

Da ich für meine Kumpels in der Soi 50 Oktoberfestbiere und für Mrs. Noi einen kleinen Geschenkkorb mitgebracht habe, dabei aber Mr. Mhe vergessen haben, wollte ich diesen kleinen Fauxpas mit einer Einladung in die Moon Bar – der Skybar des Banyam Tree Bangkok – wieder gut machen. Da anscheinend in Thailand der Feierabend nicht immer mit einer festen Uhrzeit, sondern mit der Fertigstellung der zu erledigenden Arbeit eingeläutet wird, hat es bis 22 Uhr gedauert, bis wir endlich starten konnten. Aber auch um diese Uhrzeit ist der Blick auf Bangkok einfach nur spektakulär.

Nach zwei kurzen Taxifahrten und jeweils zwei Bieren in der Skybar war vom eingesetzten Pfangkok-Budget nicht mehr viel übrig, für jeweils ein weiteres Bierchen auf der Terrasse des IBIS-Hotels Sathorn hat´s gerade noch gereicht.

Den Wellness-Pfad habe ich dann auch an den letzten beiden Tagen in Bangkok nicht mehr verlassen und pendelte zwischen Pool, leckerem Essen und digitaler sowie analoger Unterhaltung hin und her. Somit ist bewiesen: Bangkok geht auch anderes – kein Exzess, keine Khaosan Road, nix Patpong, sogar den obligatorischen Absturz bei Wong´s Place habe ich diesmal ausgelassen.

Am Samstag war dann der Prolog dieses Urlaubs zu Ende und am späten Nachmittag brachte mich Bangkok Airways gediegen nach Vientiane, immerhin eine Airline die noch Full-Service anbietet: Freigepäck, anständiges Essen und Getränke auf einen Flug der nur knapp über eine Stunde dauert. Einziger, aber wirklich heftiger Kritikpunkt ist die Auswahl des Sponsors…

BKK via DUS & PEK

Mein ganzer Resturlaub, Überstunden und Ausgleichstage haben mir einen knapp 7-wöchigen Urlaub ermöglicht, denn ich in Südostasien verbringen möchte. Die Anreise nach Bangkok gestaltete sich ein wenig holprig, aber alles in allem doch erfolgreich.

10.11.2018 nachts – wenige Stunden vor Abreise:
Der obligatorische Check der Straßenbahnverbindung zum Hauptbahnhof hat ergeben, dass es diese heute nicht gibt und durch einen unzuverlässigen Schienenersatzverkehr ersetzt wird. Daher habe ich mir für 9 Uhr ein Taxi bestellt, welches dann aber auch nicht gekommen ist. Da der Fehler bei der Taxizentrale lag und ich somit meinen Zug nicht mehr erwischt habe, bekam ich das verlockende Angebot für 25€ zum Düsseldorfer Flughafen gefahren zu werden. Chauffeur Bayram hat mich dann zügig unter Missachtung des Rauchverbots zum Flughafen gebracht, dort lief dann alles reibungslos.

12:30 Uhr Ortszeit – Abflug nach Peking mit Air China:
Der AIRger-CHINA ging schon mit der Zuteilung der Sitzplätze los, denn statt des zugesagten Gangplatzes, gab es dann einen Mittelplatz. Das Essen und Boardentertainment konnten den ersten negativen Eindruck nicht wegmachen – eher im Gegenteil. Lediglich die Freundlichkeit des Boardpersonals hat verhindert, dass dieser Flug als Vollkatastrophe bezeichnet werden muss und irgendwann geht auch ein gefühlt endloser Trip zu Ende.

05:30 Uhr Ortszeit – Ankunft in Peking
Den Transitbereich im Beijing Capital International Airport (BCIA) zu betreten erwies sich kaum unkomplizierter als eine Einreise nach Nordkorea. Nach etlichen Kontrollen inkl. einer weiteren des bereits in Düsseldorf kontrollierten Handgepäcks (letztes Feuerzeug weg und meine Powerbank musste ich einschmuggeln, da sie sonst selbiges Schicksal geteilt hätte) war ich dann im Allerheiligstem des Terminals 3, dem längsten Gebäude der Welt. Aber für eine Raucherlounge hat der Platz dann doch nicht gereicht. Für denn nächsten Dämpfer kann ich wohl China nicht verantwortlich machen: 2-3 Niederlage der Bayern im Spitzenspiel gegen Dortmund – doppelt bitter, wenn du die Info von 2 BVBlern bekommst, mit denen ich beim StopOver abgehangen bin.

08:15 Uhr Ortszeit – Weiterflug nach Bangkok
In einer kleinen, uralten Boing 737 haben ich dann doch noch meinen Frieden mit Air China gemacht: irgendwie war alles viel gemütlicher, das Essen war okay, der Service klasse und es hat auch nur halb so lange gedauert.

12:30 Uhr Ortszeit – Ankunft in Bangkok
Du merkst, dass die Welt manchmal dort recht klein ist, wenn die selbe Person bei der Einreise in Thailand hinter einem steht wie schon beim Check-In in Düsseldorf. Ein wenig Smalltalk und schon war das Gepäck da und die komplette Einreise lief auch 4mal so schnell ab im Vergleich zum Transit in Peking. Mit der CityLine zur Station Phraya Thai, mit der BTS nach Throng Lo und eine kurze Taxifahrt später war ich im Metropole Bangkok – etwa 24 Stunden nachdem ich die eine Türe verschlossen habe, konnte ich eine andere wieder aufsperren.