Der zweite Monat des Jahres hat inzwischen auch schon die zweite Halbzeit angepfiffen und irgendwie sieht es aus, als ob mich Bengalos aus dem Stadion vertreiben wollen. Die Waldbrandsaison ist eröffnet. Dieses Inferno hat nicht Mutter Natur gestartet, sondern Menschen mit Benzinkanistern und Feuerzeugen. Trotzdem, die Stimmung im Stadion ist immer noch gut.


Yep, ich bin immer noch in Pai. Und ich muss die visuellen Eindrücke der beiden oberen Bilder natürlich revidieren. Hier ist es wunderschön, es hat unendlich viel Spaß gemacht, die Partys waren außerordentlich, die Eindrücke immens und das kann ein bisschen Waldbrand nicht wegmachen.

Aber rollen wir auch diesen Monat wieder von vorne auf. Mein Aufenthalt in Pai hat sich verlängert, weil es mir schwer gefallen ist, hier wieder weg und im Countryside auszuziehen und spätestens als mir dann auch noch mein Bungalow zum Luxus-Bungalow upgegraded wurde, wusste ich, dass ich von hier so schnell nicht mehr zurück möchte. Zurück nach wo auch immer…

Zurück musste ich zumindest aus der Wohlfühlzone meiner Unterkunft in eine andere Bleibe. Die Countryside ist ausgebucht und steht mir für weitere Übernachtungen vorerst nicht zur Verfügung. Meinen Plan hier fünf Tage zu bleiben, habe ich längst überzogen und werde es weiterhin machen. Daher musste eine neue Hütte gefunden werden, was natürlich gelungen ist, sich jedoch als ziemlicher Reinfall erwiesen hat.
In der Zwischenzeit wieder mobil und ambitioniert meine Unterkunft morgens so schnell wie möglich zu verlassen, konnte ich einige der üblichen Verdächtigen in und um Pai besuchen…



Heute durfte ich feststellen, dass sich die Waldbrandsituation etwas entspannt und nur noch wenige kleine Feuerchen lodern, der beißende Rauch war aber bei jeden Atemzug immer noch zu spüren. Außerdem musste ich bei Rückkehr aus Pai in meiner Bude feststellen, dass ich keine Papers mehr habe. Mit dem Scooby zurück nach Pai war unausweichlich. Da die Fahrt alleine für die Papierchen ökonomisch und ökologisch nicht zu rechtfertigten wären, habe ich mir noch einen Abstecher zum Night-Market mit obligatorischen Snack und endlich mal wieder einen Besuch in der Blah Blah Bar gegönnt. Geht dort auch etwas entspannter, etwa mit Eva aus Iowa über Berlin im Allgemeinen oder mit Max und Klara über die Situation von Union im Speziellen schnackend.
In der Gegenwart sitze ich wieder in meinem Bungalow dank meines Ausflugs mit etwas Afghan Indica in der Hand, überlege mir, ob es eine gute Idee wäre, den Whirlpool nochmal in Betrieb zu nehmen und zu warten, was die letzte Woche in Thailand für mich bereit haltet. Und ja, es war eine gute Idee. Für Bashir ging es heute noch los Richtung Afghanistan, um seine Frau nach Deutschland zu holen. Bis jetzt sieht es gut aus, Istanbul ist erreicht und der Weiterflug nach Usbekistan am Rollfeld. Wenn alles klar läuft, steigen alle am 22. Februar in ein Flugzeug Richtung Deutschland. Ich werde berichten.
16. Februar, Bashirs erster und meine erste letzte Woche in Asien
Hier in Nordthailand reagierte die Natur auf die Brände und hat es sich nicht nehmen lassen, ausgiebig zu regnen und donnern. Die Luft ist wieder frisch und die Feuer gelöscht. Das Stromsystem hat das Unwetter nicht ganz so gut vertragen, was einen längeren Stromausfall am Abend zur Folge hatte und ich auch Glück, da der kleine knuffige Laden nebenan noch Kerzen hatte.


Nochmal Glück erfuhr ich kurz vorher, als ich auf dem Heimweg folgendes Schild vor einem Shop fand und sich herausstellte, dass es ernst gemeint war.

Auch die Nachrichten aus Usbekistan klagen erst einmal sehr positiv. Ein Foto vom Frühstück aus Termiz, geschickt um 11:14 Uhr konnten belegen, dass Bashir gut angekommen ist.
Um 13:14 Uhr die Nachricht, dass eine Einreise für „Ausländer“ nach Afghanistan über Usbekistan nicht mehr möglich ist. Und für Bashir zählt der deutsche Pass und nicht der mehr die Wurzeln.
14:09 Uhr, gerade einmal 55 Minuten später kommt eine Voicemail, dass er und ein Kollege auf dem Weg nach Tadschikistan sind, da man von dort nach Afghanistan einreisen und weiter über den Kundus nach Mazar-al-Sharif kommen kann.
Letzter Kontakt: 17:14 Uhr einen Live-Standort aus Tadschikistan und wenige Minuten später die Nachricht, dass es noch etwa eineinhalb Stunden bis zur afghanischen Grenze sind, weitere Rückfragen blieben unbeantwortet.
Jetzt ist es hier kurz nach Mitternacht. Nachrichten aus Usbekistan, Tadschikistan oder Afghanistan habe ich bisher noch nicht bekommen. Alle WhatsApp-Nachrichten haben bisher nur einen Haken.
17. Februar
Am frühen Nachmittag habe ich die WhatsApp bekommen, auf die ich gewartet habe: Bashir und sein Kollege sind sicher in Mazar-al-Sharif angekommen.
In Thung Yao konnte ich trotz miesem Wetter meinen letzten Tag mit sonnigen Gemüt entgegensehen. Obwohl ich morgen hier wieder weg muss, habe ich damit Frieden geschlossen, oder mich sogar damit angefreundet, dass diese Party nicht ewig dauern kann. Nachdem die Straßen nachmittags wieder einigermaßen trocken waren und sie mich sicher nach Pai geführt haben und ich mich dort mit dem nötigstem habe versorgt, bin ich kurz vor Sonnenuntergang ins wunderbare Bura Lumpai, whirlpool included, zurückgekehrt.
18. Februar
Aus Afghanistan habe ich heute folgendes Lebenszeichen von Bashir bekommen. Es scheint ihm gut zu gehen.

Meine heutige Reise nach Pai war deutlich kürzer. Im P Fah Resort bin ich schon gegen Mittag angekommen, aber die Vorbewohnerin meiner neuen Bleibe nicht. Was für mich bedeutet hat, dass die Verirrte oder Verwirrte erst einmal wieder ins Hotel zurückfinden, auschecken und mir das Zimmer überlassen sollte, während ich zwischenzeitlich zweimal im Zentrum war, um einen Barber für eine längst überfällige Rasur (erfolglos) und etwas Blue Dream, Manali Charras und drei kleine Laos IPA (erfolgreich) zu organisieren. Gegen vier Uhr zurück, konnte ich so etwa um 4:20 PM in meine letzte Unterkunft in Pai einziehen, bzw. einen ziehen. Die blauen Träume und das laotische Pseudo-Craftbeer habe ich mir mit ansprechendem Ausblick auf der Terrasse gegönnt. Mein letzter Abend in Pai begann dann ganz stilvoll im Blue Ox und diesmal hatten sie die Clams Soup, anders als bei meinem ersten Besuch. Ein letzter Besuch beim Afghan Shop und beim Chinesen gegenüber und als ich dann noch etwas Leckeres an einem Food Stall gefunden habe, war mein Budget für den Abend schnell aufgebraucht. Egal, in der Blah Blah Bar war es eh leer, als ich bei Ankunft meinen Scooby davor geparkt habe. Der Typ an der Bar meinte, das G nicht in der Stadt ist. Schade, aber beim zurückkommen ist dann noch Sebastian aufgetaucht, um mit ihm die BBB doch noch gebührend zu verabschieden. Im Hotel bin ich dann nicht ganz so spät wie üblich angekommen – auf jeden Fall vor Mitternacht und somit sollte das morgen mit dem Aufstehen und der Fahrt nach Chiang Mai kein Problem sein.
19. Februar
11:45 Uhr – scheiße völlig verpennt, das hab ich mir gestern anders vorgestellt. Naja, wenn man einmal im Netflix drin ist, kann es spät werden – oder sogar früh. Da ich zumindest vorgepackt habe, konnte ich den Laden sogar noch gegen 12 Uhr verlassen und mich erst einmal um ein Moped für die Fahrt kümmern oder wenn das nicht klappt, um ein Busticket. Hat es aber und ich war kurzzeitig Besitzer von zwei Scoobies. 200 Baht für den Scooter, 300 One-Way-Gebühr und 100 für den Gepäckservice. Das geht eigentlich. Mit dem alten Moped zurück zum Hotel, Gepäck geholt, Scooby One abgegeben, auf dem Weg zum Motorradverleih doch noch einen Barber gefunden und frisch rasiert, Scooby Two abgeholt. Die Fahrt kann losgehen – zumindest bis zum Ortausgang, dann wieder zurück und den Helm abgegeben, für den ich Kaution bezahlt habe. Die Fahrt kann losgehen!
…
Inzwischen bin ich wieder bei Nick in „meinem Zimmer“, Tong ist auch bei mir und ein geiler Tag geht zu Ende. Von Bashir habe ich die Nachricht bekommen, dass er und seine Frau bestens mit dem Flieger in Kabul angekommen sind, von wo aus morgen sein Flug nach Istanbul geht, meiner geht morgen nach Bangkok.
20. Februar
Früh aufstehen, frühstücken, fertigmachen und Flughafen waren die ersten Aufgaben des Tages. Nick hat mich dann gut eine Stunde vor Abflug am CNX abgeliefert. Am DMK war ich dann zwei Stunden später und mit dem Taxi bin ich dann im Le D´Tel bin ich gegen drei angekommen. Ein wenig Smoking auf der Terrasse und ein Sprung in den Pool auf der Dachterrasse haben mir den Nachmittag versüßt und zum Sonnenuntergang war ich rechtzeitig im Lumphini Park, um dann weiter nach Patpong zu ziehen.
Dort war in zum ersten mal in meinem Leben in einer Ping Pong Show. Habe nicht viel mehr erwartet, als ein paar Mädels, die sich Tischtennisbälle in ihre Pussy stecken und damit durch die Gegend schießen. Als ich den Laden betrat, war kein anderer Gast zu gegen, somit auch noch keine Show und die Akteure begannen erst einmal sich aufzuwären, also Ihr Arbeitsgerät zu ölen. Die vier Girls waren nicht sonderlich attraktiv, eher dicklich oder älter – bis auf eine, die aber seltsam unbeteiligt wirkte. Später sollte sich herausstellen, dass sie eher das optische Erscheinungsbild auffrischen sollte und nicht an der Show teilnahm – zumindest so lange ich vor Ort war. Bevor die Show gestartet ist, habe ich es mir nicht nehmen lassen eine Tüte zu drehen. Diese begann mit einer Nummer, bei der sich eine Dame eine Faden mit Nadeln aus ihrer Mumu gezogen hat, und es war ein langer Faden mit viele Nadeln. Das namensgebende Ping Pong, rauchen, eine Torte mit Geburtstagskerzen ausblasen, ein Ei legen, mit einem Blasrohr auf Luftballons im Publikum ziehen waren nur einige der Attraktionen. Mittlerweile gab es ausser mir wirklich ein Publikum das pou a pou eintrudelte und zu meiner Überraschung war ich der einzige einzelne Mann. Neben zwei Pärchen war noch eine Gruppe von vier Mädchen gekommen. Irgendwann hat dann jeder einen Zettel bekommen, auf den der Name geschrieben werden sollte, um dann noch eine vaginale Grußbotschaft zu bekommen. Da ich meinen echten Namen nicht angeben wollte, habe ich jetzt einen Zettel mit folgender Nachricht: „Hello John, Love Pat Pong“
Mitternachts zurück habe ich meine eigene Balkon-Party. Nachrichten aus Istanbul, alles okay.
21. Februar
Die Nacht war zu kurz, der Vormittag zum Ausschlafen dafür lang genug. Über den Umweg Rooftop-Pool und einem Besuch bei Tesco bin ich dann noch einmal bei meinen Jungs in Sukhumvit gelandet. Und dort wurde natürlich wieder kräftig gefeiert…