Kapitel 1 – Nilaufwärts

Nachdem wir dank Business Class in weniger als 15 Minuten das Flugzeug verlassen, einen Privattransfer zum Terminal geniessen und unser schon auf uns wartendes Gepäck entgegennehmen konnten, brachte uns Mohamed (oder war’s diesmal Ahmed?) zu unserem Schiff – die MS Semiramis III.

Nach einer kurzen Einweisung durch die Reiseleitung, gab’s dann endlich wieder Bier statt Wodka – wobei das angebotene Luxor Bier in Bayern auf eine Schwarze Liste käme. Egal, der weitere Abend stand unter dem Motto: „Luxor Bier – besser als gar nichts“

Am nächsten Tag besuchten wir nach dem Frühstück den Karnak-Tempel in Luxor – sehr beeindruckend, aber auch sehr heiß war’s. Da unsere Truppe noch einen weiteren Tempel erforschte, der nicht auf unserem Programm stand, wollten wir uns ein wenig die Umgebung ansehen und einen Kaffee oder Tee zu trinken. Da zu dieser Zeit extrem wenige Ausländer unterwegs waren, haben sich sofort zwei Kutscher auf uns gestürzt und für kleines Geld eine kurze Tour angeboten. Okay, warum nicht?

Luxor - Karnak-Tempel 1

Luxor - Karnak-Tempel 2Nach einem kurzem Pitstop – Kaffee für Leni und Cay (Tee) für mich – landeten wir noch in einem Gewürzladen, wo wir recht günstig nur etwas Safran erwarben, obwohl die Verkäufer uns den ganzen Laden aufschwatzen wollten. Richtig nervig wurde es, als die beiden am Ende der Tour mehr als das 10fache der ursprünglichen Summe haben wollten. Die vorher netten Jungs konnten dann wirklich unangenehm aggressiv werden. Mit Unterstützung des ägyptischen Reiseleiters und ein paar Dezibel mehr in meiner Stimme haben wie den Schauplatz einfach verlassen ohne auf die unverschämten Forderungen einzugehen und sind wieder zurück zum Schiff gefahren.

Erstmal lecker zu Mittag essen! Da es bei dieser Fahrt einen festen Sitzplatz bei den Mahlzeiten gab, durften wir unseren Tisch mit einem sehr nettem Ehepaar teilen – Gudrun und Oskar aus Thüringen. Die Gespräche wurden von Mahl zu Mahl ungezwungener und unterhaltsamer – z.B. bekam ich interessante Einblicke in die Informatikszene der DDR.

Gegen 14 Uhr legte die Semiramis III endlich ab. Und es dauerte nicht lange, da hat mich meine Vergangenheit eingeholt – im wahrsten Sinn des Wortes. Als uns ein Schiff überholte und auf gleicher Höhe war, konnte ich klar und deutlich den Schriftzug MS Magica mit dem zugehörigem Logo von sonnenklar.tv erkennen. Krasser Flashback! Dazu sei erwähnt, dass dieser Tag – der 16. Oktober – der erste offizielle Tag meiner Arbeitslosigkeit war, zuvor hatte ich für sonnenklar.tv gearbeitet.

Der Rest des Tages verlief dann wieder angenehm unspektakulär und wir legten spät abends in Edfu an.

Luxor - Nilpanorama

Nil - ImpressionAm dritten Tag auf dem Nil fiel dann einer der drei Dieselmotoren aus und wir erreichten unser erstes Ziel Kom Ombo mit deutlicher Verspätung – der zu besuchende Tempel war aber noch da. Somit konnte Leni den von ihr verehrten Krokodilgott Sobek noch huldigen. Eine Stunde später ging es weiter nach Assuan, wo wir schließlich mitten in der Nacht ankamen. Der südlichste Punkt der Nilkreuzfahrt war erreicht.

Kom Ombo - TempelKom Ombo - Tempel innen